Düsseldorf. . Die DEG trotzt NHL-Superstar Heatley, hadert aber auch in Nürnberg mit der Effektivität im Überzahlspiel und verliert am Ende mit 0:3.
Auf der einen Seite ein 62-Millionen-Mann, auf der anderen ein Kader mit Gesamtetat von rund sechs Millionen Euro. Mit sagenhaften 854 Punkten in 946 NHL-Spielen ist Neu-Nürnberger Dany Heatley der neue Superstar der Deutschen Eishockey-Liga und war von den Rot-Gelben am Freitagabend nicht zu stoppen. Trotz des Treffers des Kanadiers brauchte sich das Team von Cheftrainer Christof Kreutzer bei den Ice Tigers am Ende nach zwei kuriosen Treffern zwar nur knapp mit 0:3 (0:1, 0:1, 0:1) geschlagen geben, haderte jedoch einmal mehr mit dem schwachen Überzahlspiel.
Bereits in der neunten Spielminute jubelten die Hausherren erstmals. Allerdings verfrüht. Nach einem rund fünfminütigen Studium der Videobilder erkannten die Schiedsrichter den Treffer nicht an. Der Puck war von Ex-DEG-Verteidiger Marco Nowak regelwidrig mit dem Schlittschuh ins Tor befördert worden. Lange mussten die Tigers dennoch nicht auf die Führung warten.
Schwaches Düsseldorfer Überzahlspiel
Während die Rot-Gelben in Überzahl einmal mehr harmlos agierten – das Kreutzer-Team ist mit einer Quote von 11,1 Prozent das schlechteste Team der Liga – zeigten die Hausherren wie effektives Powerplay aussieht. Die Raubkatzen deckten den gestern Abend stark auftrumpfenden Bobby Goepfert im DEG-Gehäuse mit Schusssalven ein. Und gehen diese nicht rein, legte ihn Stephan Daschner selbst zum 1:0 in die Maschen. Der rot-gelbe Verteidiger versuchte unter starker Bedrängnis den Puck an den Schlussmann zurückzugeben und der Puck trudelte durch die „Hosenträger“ von Goepfert ins Netz. Das Tor wurde dennoch dem stark nachsetzenden Dany Heatley gutgeschrieben – jenem NHL-Superstar.
Doch wie in der Vorwoche beim 4:3-Sieg in Mannheim nach einem 0:2-Rückstand, drehte die DEG ab dem zweiten Drittel auf. Mit Hilfe einer Überzahl gelang es den Düsseldorfern erstmals richtig Druck aufzubauen und im Anschluss sorgten vor allem die Youngsters für Torchancen. Leon Niederberger scheiterte in seinem ersten DEL-Spiel gar nur am Pfosten und Maximilian Kammerer zirkelte den Puck mit der Rückhand nur knapp am Tor vorbei. Doch genau in diese Phase hinein setzten die Nürnberger das zweite Ausrufezeichen. Bobby Goepfert konnte ein Geschoss von Kurtis Foster mit der Fanghand erst hinter der Torlinie stoppen, wie die Referees bei einem weiteren Videobeweis ermittelten – ein Tor kurioser als das nächste. Und als wäre es nicht schon turbulent genug, jubelte kurz darauf auch DEG-Stürmer Ken André Olimb.
Mit 0:2-Rückstand in den Schlussabschnitt
Der Puck schlug hinter dem Pfosten im Netz ein und flog sofort wieder heraus. Zu schnell für die Schiedsrichter. Doch in diesem Fall entschied sich das unparteiische Duo zum Missfallen der DEG gegen ein Studium der bewegten Bilder. So ging es mit einem 0:2-Rückstand in den Schlussabschnitt. Doch auch in diesem sollte den Rot-Gelben kein Treffer mehr gelingen. Vielmehr traf Segal ins leere Tor, als Goepfert seinen Platz zu Gunsten eines sechsten Feldspielers geräumt hatte.
Am Sonntagnachmittag (16.30 Uhr, Rather Dome) gegen Augsburg soll im 1000. DEL-Spiel von Kapitän Daniel Kreutzer unbedingt ein Sieg her.
Nürnberg Ice Tigers – DEG 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)
DEG: Goepfert; Ebner, Daschner; Davis, Conboy; Rönnberg, Schüle; Mapes; Kaisler; Dmitriev, Olimb, Lewandowski; Milley, Collins, Kreutzer; Minard, Turnbull, Strodel; Brandt, Kammerer, L. Niederberger.
Zuschauer: 5026.
Schiedsrichter: Aumüller, Schimm.
Tore: 1:0 (12:12) Heatley (Reimer/5-4-Überzahl), 2:0 (31:11) Foster (Murley, Joslin), 3:0 (58:34) Segal (Schuss ins leere Tor).
Strafminuten: Nürnberg 14, DEG 8.