Düsseldorf. . DEG trifft am Donnerstag auf den 946-maligen NHL-Spieler Dany Heatley. Den Nürnberg Ice Tigers ist mit dessen Verpflichtung ein echter Coup gelungen.
62.725 Millionen US-Dollar. Allein diese Zahl verdeutlicht, dass die DEG am Donnerstag vor einem nicht ganz normalen Liga-Duell steht. Mit dem Gehalt, das Dan Heatley in 13 Spielzeiten in der National Hockey League verdiente, der besten Pucksport-Liga des Planeten, könnte der 34-jährige Kanadier den gesamten Etat der DEG für die nächsten zehn Jahre aus der Portokasse zahlen. Keine Frage, den Nürnberg Ice Tigers ist mit der Verpflichtung des in Freiburg geborenen Eishockeycracks ein echter Coup gelungen. „So ein Spieler wertet die Liga und das deutsche Eishockey auf. Ich hoffe er gibt auch Vollgas und zeigt, was sich Fans und Vereine von ihm erhoffen. Wir werden ihm mit Respekt begegnen, jedoch auch nicht mit zu viel“, erklärt auch DEG-Cheftrainer Christof Kreutzer. „Es ist reizvoll gegen ihn zu spielen. Wir wollen ihm möglichst wenige Gelegenheit zur Entfaltung geben.“ Was bei den Bilanzen des Angreifers eine mehr als schwere Aufgabe werden dürfte.
DEG ist durchaus geübt im NHL-Stars-Kaltstellen
In 946 NHL-Spielen verbuchte der 100-Kilogramm-Mann sagenhafte 854 Scorerpunkte – 388 Tore und 466 Assists. Zum Vergleich: Die zweitmeisten NHL-Punkte aller aktuellen DEL-Profis erzielte der deutsche Jochen Hecht mit 495. Seine Bestmarke in der besten Liga der Welt erzielte Heatley in der Saison 2006/07 im Trikot der Ottawa Senators. Auch dank seiner 127(!) Zähler platzte der Traum vom Stanley Cup erst in fünf Spielen im Finale gegen Anaheim. In den Play offs war der zweimalige Weltmeister und Olympiasieger mit Team Kanada mit 22 Punkten sogar Topscorer.
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Allerdings hat die DEG schon einmal bewiesen, dass sie in der Lage ist NHL-Superstars kalt zu stellen. Es war der 4. November 2012 – die Eisbären Berlin reisten während des Lockouts mit den Superstars Claude Giroux und Daniel Briére an – und mussten sich dennoch mit 3:4 nach Penaltyschießen beim abgeschlagenen Tabellenletzten dieser Spielzeit geschlagen geben. Die „jungen Wilden“ der damaligen DEG zeigten auf dem Eis keinen Respekt – nach der Partie wurden jedoch zahlreiche Selfies mit den Stürmern geschossen.
Ex-DEG-Stürmer hält den Topwert
Ähnlich könnte aus DEG-Sicht auch das morgige Duell verlaufen. Allerdings gilt es nicht nur auf Dany Heatley aufzupassen, sondern auch auf einen alten Bekannten. Von 2003 bis 2012 lief Patrick Reimer im rot-gelben Trikot auf, wechselte dann jedoch bekanntlich mit Marco Nowak sowie Connor James (Straubing) und Evan Kaufmann (Karriereende) vom Rhein an die Pegnitz – und sorgt nun dort für Furore. Sechs Tore und drei Vorlagen hat der Nationalspieler in den bisherigen sechs Saisonspielen bereits markiert – absoluter Topwert der Liga! Zuletzt wurden die defensiv starken Wolfsburger mit 5:2 vom Eis gefegt.
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Um nach der knappen 1:2-Niederlage zuletzt bei Tabellenführer Straubing Tigers in Nürnberg und auch am Sonntag (16.30 Uhr, Rather Dome) im Heimspiel gegen die Augsburger Panther zurück in die Erfolgsspur zu finden, arbeiteten die Rot-Gelben unter der Woche vor allem an ihrem Überzahlspiel. Im Vorjahr noch eine echte Waffe (53 Tore bei 236 Überzahlchancen/zweitbester Wert der Liga) ist das Powerplay nun ein Sorgenkind geworden. Bei 36 Möglichkeiten sprangen erst vier Treffer heraus – davon drei allein im „Straßenbahn-Derby“ gegen Krefeld. Dies macht gerade einmal eine Erfolgsquote von 11,1 Prozent – schlechter ist kein anderes Team der DEL. Bleibt zu hoffen, dass nun bereits in Nürnberg gegen Topstar Heatley der Powerplay-Knoten platzt.