Düsseldorf. Die DEG zeigte Moral und erspielte nach einem 0:2-Rückstand einen 6:3-Erfolg über den österreichischen Klub Linz. Fischbuch musste ins Krankenhaus.
„Die DEG ist wieder da“, hallte es durch das Hallenoval. Nach 6080 langen Tagen kehrte der Traditionsclub wieder auf die europäische Bühne zurück und die gut gefüllten Rängen im Rather Dome zeigten, dass die DEG in Düsseldorf im vergangenen Jahr viel Kredit zurückgewonnen und wieder Begeisterung entfacht hat. 6513 Fans feierten am Samstagabend eine gelungene Premiere zum Start in die Eishockey-Königklasse. Nach einem nervösen Start und einem schnellen 0:2-Rückstand zeigte das Team Moral, kämpfte sich in die Partie und überzeugte beim 6:3 (1:2, 4:0, 1:1)-Erfolg über die Black Wings aus Linz.
Guter Test für den Charakter
„Der Start in die Champions League war selbst für mich als alten Hasen echt aufregend“, beteuerte der 35-jährige Stürmer Norm Milley, der einen Doppelpack beisteuerte. Und Verteidiger Tim Conboy erklärte: „Das war ein guter Test für den Charakter der Mannschaft. Wir sind nicht umgefallen und haben uns zurückgekämpft.“
Allerdings hat die DEG den Sieg teuer bezahlt und das Verletzungspech reißt nicht ab. Nachdem in der Vorbereitung bereits Christoph Gawlik (Kreuzbandriss) und Jakub Ficenec (Meniskusschaden) langfristig ausfielen, erlitt Daniel Fischbuch gegen Linz einen Nierenriss mit massiver Einblutung und liegt auf der Intensivstation der Golzheimer Klinik. Der Stürmer wurde in der 17. Spielminute von hinten gecheckt, klagte anschließend über Probleme und wurde noch während des Spiels ins Krankenhaus gebracht – muss nach derzeitigem Stand jedoch nicht operiert werden. „Wir müssen aber noch weitere Tests abwarten. Wie lange er ausfallen wird, kann man noch nicht sagen“, betont Mannschaftsarzt Dr. Ulf Blecker.
Zuvor hatte der Angreifer gemeinsam mit seiner Reihe groß Aufgetrumpft. Wenngleich die Formation ebenso wie der Rest der Mannschaft zunächst überaus nervös gestartet war. In der Abwehr fehlte die Zuordnung, im Angriff agierten die Rot-Gelben zu überhastet. Die Folge war ein 0:2-Rückstand durch zwei Konter nach nicht einmal elf Spielminuten.
„Es war kurzzeitig etwas unruhig auf der Bank, aber wir haben uns dann gesagt, dass wir uns auf das besinnen müssen was wir können und dann gewinnen wir das Spiel auch noch“, erklärt Bernhard Ebner. Der Nationalverteidiger sollte recht behalten. Nach 14:52 Minuten brach Eduard Lewandowski den Bann und erzielte den ersten DEG-Treffer in der Champions League. Zwar musste die DEG kurz nach Wiederbeginn dann zunächst zwei Unterzahlsituationen überstehen, fortan übernahm seine Mannschaft jedoch immer mehr das Kommando.
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Scheiterte Ken André Olimb in der 25. Spielminute noch per Penalty, gelang Rob Collins in Überzahl per Schlagschuss keine zehn Zeigerumdrehungen später endlich das ersehnte und längst überfällige 2:2. Es war der Beginn berauschender sechs Spielminuten. 59 Sekunden nach dem Ausgleich erhöhte Ebner und Norm Milley folgte ihm mit einem Doppelpack. Ein Tor sehenswerter herausgespielt als das andere – vier Treffer innerhalb von gerade einmal 353 Sekunden!
„Wir haben uns nach dem ersten Drittel gesagt, dass wir schneller sowie einfacher spielen und unsere Beine mehr bewegen müssen. Dadurch haben wir dann ins Spiel gefunden“, erklärte Milley. Und so schwappte 13 Minuten vor der Schlusssirene erstmals in der noch jungen Saison eine La-Ola-Welle nach der anderen durch den Rather Dome. Zwar verkürzte der österreichische Erstligist noch einmal auf 3:5, doch auch hierauf fand die DEG mit einem Geschoss von Stephan Daschner in den Winkel schnell eine Antwort zum Endstand.
Meisterschaft als Ziel
„Wir haben uns nach schlechten Beginn langsam gesteigert und das Spiel nach einem starken zweiten Drittel am Ende sicher nach Hause gebracht. Das zeichnet eine gute Mannschaft aus“, jubelte Cheftrainer Christof Kreutzer nach dem Premierensieg.