Düsseldorf. . Der 36-jährige Stürmer erhält einen Einjahresvertrag und wird künftig nicht nur als Spieler eingesetzt, sondern auch im organisatorischen Bereich tätig sein. Zu seinen Aufgaben zählt unter anderem die Vorbereitung der Champions League
Was lange währt wird schlussendlich gut: Niki Mondt hat lange warten müssen. Die Tage und Wochen zogen sich, doch am Sonntag setzte er nach vier langen Monaten des Wartens endlich sein Kürzel unter einen neuen Einjahresvertrag mit der Düsseldorfer EG, nachdem er in der Nacht von einem einwöchigen Mallorca-Urlaub zurückgekehrt war – leider ohne Koffer. Der neue Kontrakt dürfte als Entschädigung jedoch gut herhalten, denn der 36-jährige Eishockeycrack bleibt seinem Sport somit noch mindestens eine Saison erhalten – und die Laufbahn endet nicht mit seinem Mittelfußbruch am 2. Februar in Köln. „Ich freue, mich, dass ich meine Spieler-Karriere fortsetzen kann. Darüber hinaus werde ich neue Aufgabenfelder im Umfeld des Teams kennenlernen und ausfüllen. Das ist eine neue Herausforderung, die ich mit hoher Professionalität angehen werde“, erklärt Niki Mondt
Mondt hat Sportmanagement studiert
Denn der neue Vertrag des Angreifers beinhaltet auch, dass er in der Geschäftsstelle des achtmaligen Deutschen Meisters Aufgaben im Umfeld der Mannschaft übernehmen wird. „Wie genau dies ablaufen wird, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Das Aufgabenfeld ist noch nicht genau abgesteckt. Es ist alles vorstellbar und die Geschäftsstelle ist derzeit noch ohne Geschäftsführer und Christof Kreutzer als Trainer und Manager in Personalunion sicher nicht überbesetzt“, erklärt Mondt, der unter anderem am Düsseldorfer IST-Studieninstitut ein Sportmanagement-Studium abgeschlossen hat und zuvor bereits Wirtschaftsrecht studiert hatte.
Zunächst wird der Angreifer sich vor allem um die Organisation rund um die Teilnahme an der Champions League kümmern. Zudem findet Anfang August ein Meeting in Zürich seitens des europäischen Verbandes statt. „Da kommen viele neue Dinge auf uns zu, die wir aus dem Liga-Alltag nicht kennen“, sagt Cheftrainer Christof Kreutzer.
Teammanager Walter Köberle, der auch für diesen Bereich zuständig ist, kann die Fülle der Aufgaben nicht alleine meistern. „Er ist im Moment voll und ganz damit beschäftig, Wohnungen und Autos für die Spieler zu besorgen“, erklärt Kreutzer. „Wir müssen einige Wohnungen tauschen, weil die Familien größer sind. Im Vorjahr hatten unsere Spieler insgesamt acht Kinder, in dieser Saison haben wir 24 Kinder.“
Kreutzer begrüßt Unterstützung durch Mondt
Wohin die Zusammenarbeit zwischen Mondt und der DEG abseits der Eisfläche führen wird, ist offen. Wird er irgendwann Nachfolger von Teamleiter Walter Köberle? Oder sogar Geschäftsführer? Dieser Posten ist bekanntlich vakant. „Ich finde es sehr gut, dass ein Urgestein der DEG in die Arbeit rein wächst und wir die Last der Arbeit auf der Geschäftsstelle mehr verteilen können“, sagt Kreutzer. „Und dann muss man sehen, was das Beste für die DEG und Niki ist. Als echter Düsseldorfer kennt er den Klub und das Umfeld genau. Hiervon werden wir profitieren.“
Trotz der organisatorischen Aufgaben soll Niki Mondt keineswegs nur Stand-by-Spieler wie vergangene Saison Schüler-Trainer Thomas Dolak werden. „Das war aus der Not heraus. Niki wird hingegen immer voll trainieren und immer einsatzfähig sein. Aber natürlich muss er damit rechnen, dass er nicht jedes Spiel spielt.“ Zudem legt der Stürmer selbst sein Hauptaugenmerk zunächst weiter auf die sportliche Karriere. „Ich steige Montag ins Mannschaftstraining ein, werde mich wie jeder andere vorbereiten und hoffentlich voll benötigt werden“, gibt sich der 17. Angreifer im Kader der Rot-Gelben kämpferisch. Denn auch, wenn der Konkurrenzkampf im Team groß sein wird, ein Vereinswechsel kam für das Düsseldorfer Eigengewächs nicht mehr in Frage. Schließlich ist er erst vor drei Jahren aus Hannover zurückgekehrt, um bei seinem Klub, in seiner Stadt die Karriere ausklingen zu lassen. Dort, wo alles begann.
Mondt lief 1051-mal in der DEL auf
Bereits als kleines Kind drückte er sich gemeinsam mit Tino Boos und Daniel Kreutzer beim Beobachten der damaligen Bundesliga-Kufencracks die Nase an der Spielfeldumrandung der Brehmstraße platt. Heute, rund 30 Jahre später, zählt das DEG-Eigengewächs zu den erfolgreichsten Puckjägern im deutschen Eishockey.
1051 DEL-Spiele hat der Routinier bereits auf seinem Buckel. Und 422 insgesamt seit 1994 im rot-gelben Jersey. Zudem gewann Mondt in seiner Karriere zweimal die Meisterschaft – 1996 im ersten Profijahr mit der DEG, 2010 mit seinem Ex-Klub Hannover. Den Titel mit Düsseldorf zählt der Stürmer jedoch nicht wirklich. Weil er damals unter dem Schweden Hardy Nilsson nur sporadisch eingesetzt wurde.
Nun darf er mindestens eine weitere Saison hoffen, die Titel vielleicht noch einmal mit seinem Verein zu erringen. „Dafür muss natürlich alles passen. Es wird schwer genug, die vergangene Saison mit dem Einzug ins Halbfinale zu bestätigen. Dazu braucht man auch Glück, darf keine Verletzungen im Team haben, während die anderen vielleicht hingegen Pech haben“, so Mondt.