Düsseldorf. . Im ersten Spiel der Halbfinalserie gegen den ERC Ingolstadt ist Kris Sparre der umjubelte Siegtorschütze in der Verlängerung. Torwart Tyler Beskorowany entnervte den Titelverteidiger und Alexander Thiel erzielte bereits seinen dritten Play-off-Treffer.
Innerhalb einer Sekunde brachen alle Dämme. Eine weiß-rote Jubeltraube auf dem Eis, die Trainerbank fiel sich vor Freude in die Arme und die rund 400 mitgereisten Fans brachten fast die Tribüne zum Wackeln. Nach 208 Sekunden in der Verlängerung schoss Kris Sparre die DEG-Eishockeycracks zum 2:1 (1:0, 0:0,0:1, 1:0)-Erfolg beim ERC Ingolstadt. Gleich im ersten Versuch klauten die Düsseldorfer dem amtierenden Meister somit im Halbfinale den Heimvorteil und können am Sonntag (14.30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker) im Rather Dome mit 2:0 in der Best-of-Seven-Serie in Führung gehen.
„Ein Sieg in der Verlängerung hat natürlich auch immer mit ein bisschen Glück zu tun. Es wird noch eine harte Serie, aber wir gehen nun mit Rückenwind ins Heimspiel“, betonte Cheftrainer Christof Kreutzer. „Wir wussten, dass sie eine überragende Offensive haben. Aber alle haben hervorragend gekämpft und mit unserem starken Torhüter haben wir es überstanden.“
Die DEG begann gleich mit einem Paukenschlag. In der siebten Spielminute setzte sich DEL-Comebacker Thomas Dolak beim Bully durch, der Puck landet bei Alexander Thiel und der 23-jährige zog von links nach rechts vor das Tor von ERC-Keeper Timo Pielmeier und verlud den Schlussmann – sein drittes Play-off-Tor!
Fischbuch verpasst das frühe 2:0
Nur zwei Zeigerumdrehungen später hatte Youngster Daniel Fischbuch das 2:0 auf dem Schläger, scheitert jedoch frei vor dem Gehäuse. Immer wieder überwand die DEG blitzartig die neutrale Zone und tauchte gefährlich im Drittel der Ingolstädter auf. Zählbares sollte dabei jedoch nicht mehr herausspringen.
Ab dem zweiten Durchgang lautete das Motto dann: Tyler Beskorowany gegen die Donau-Panther. Und der DEG-Keeper sollte wie schon am Ende der Viertelfinalserie gegen Hamburg zur schier unüberwindbaren Mauer werden. Bedingt durch zahlreiche Strafzeit übernahmen die Hausherren immer mehr das Kommando. Doch neben Beskorowany, der bei einem 2-1-Konter von Jared Ross und Patrick Hager eine Monster-Parade ablieferte und die Panther zusehends an den Rand der Verzweiflung trieb, konnte sich die DEG auch auf ihr starkes Unterzahlspiel verlassen. Vor der Partie bereits einen starken Wert von 86,2 Prozent, fanden auch die Ingolstädter lange Zeit keine Lücke im defensiven Bollwerk der Rot-Gelben.
Starke Einzelleistung vor dem 1:1 durch Greilinger
Doch 387 Sekunden vor der Schlusssirene knackte das mit 182 Toren treffsicherste Team der Hauptrunde doch noch den Abwehrriegel. Bei der Viertelfinalserie vor drei Jahren, als Ingolstadt sich mit 4:1-Siegen durchsetzte, machte Thomas Greilinger bereits zehn Scorerpunkte mit acht Toren und zwei Vorlagen. Und auch am Freitagabend wurde der Stürmer zum DEG-Schreck. Nach 53:33 schnappte sich der Donau-Panther in der neutralen Zone den Puck, ließ zunächst Verteidiger Stephan Daschner aussteigen und vollendete seine Einzelleistung mit einem Schuss durch die „Hosenträger“ von Tyler Beskorowany.
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DEG-Stürmer Travis Turnbull hätte in der 56. Spielminute die passende Antwort liefern können, drosch die Scheibe jedoch am leeren Tor vorbei. Und der schlitzohrige Nachschuss von Professor Rob Collins prallte von der Wade des ERC-Keepers Pielmeier an den Pfosten, anstatt über die Linie zu kullern. So ging es in die Verlängerung, in der Sparre mit seinem Schuss unter dem Fangarm hindurch ins lange Eck zum umjubelten Matchwinner wurde. „Ich habe aus spitzem Winkel einfach nur draufgehalten und die Scheibe ist zum Glück durchgerutscht“ frohlockte der Siegtorschütze.