Düsseldorf. . Mit dem absoluten Siegeswillen erkämpften sich die Rot-Gelben einen 4:3-Erfolg und glichen in der Serie gegen die Hamburg Freezers zum 3:3 aus.
Vor Freude stolperte Alexander Preibisch erst einmal über seine eigenen Füße. In einem rassigen und schnellen Nervenkrimi war der 23-jährige Youngster am Ende der umjubelte Siegtorschütze zum 4:3 (1:0, 2:1, 1:2)-Erfolg über die Hamburg Freezers zum 3:3-Serienausgleich. Innerhalb von 57 Sekunden hatten die Hanseaten zuvor per Doppelschlag einen 1:3-Rückstand egalisiert. Doch nur weitere 25 Sekunden später ließ der Düsseldorfer Blondschopf die Stimmung im Rather Dome überkochen. Am Dienstagabend (19.30 Uhr, Halle an der Sylvesterallee) steigt bei den Kühlschränken nun der Showdown im Kampf um den Halbfinaleinzug.
„Das war einfach eine großartige Leistung meiner Mannschaft. Das Team hat sich den Sieg erarbeitet und damit verdient. Diese spannende Serie hat ein siebtes Spiel einfach verdient. Möge am Dienstag der Bessere gewinnen“, lobte Cheftrainer Christof Kreutzer.
Scherben bringen Glück
Scherben bringen Glück, diese Weisheit war gestern ein gutes Omen für die DEG. Als sich Hamburgs Christoph Schubert beim Warmmachen mit seinen 103 Kilogramm in die Bande warf, brach die Plexiglasscheibe daneben in tausend Einzelteile. Das Spiel wurde erst mit 25 Minuten Verspätung angepfiffen und die DEG setzte auch sogleich den ersten Nadelstich und bewies im Matchball-Spiel der Hamburger Nerven wie Drahtseile. Von der ersten Spielminute an strotzten die Rot-Gelben nur so vor Selbstbewusstsein und wurden in der 9. Spielminute belohnt. Scheiterte Daniel Fischbuch kurz zuvor noch an der Latte, fälschte Shawn Belle die kleine schwarze Hartgummischeibe anschließend an der kurzen Ecke unhaltbar in den rechten Torwinkel ab. Besonders die Reihe um Michael Davies, Travis Turnbull und Alexander Preibisch machte in der Folge weiter Alarm, doch der starke Gäste-Keeper Sébastien Caron ließ zunächst keinen weiteren Treffer zu und die Freezers konnten sich bei ihrem Schlussmann bedanken, nicht schon zur ersten Pause haushoch und aussichtslos in Rückstand geraten zu sein.
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Der fahrlässige Umgang mit besten Möglichkeiten sollte sich dann eingangs des zweiten Durchgangs rächen. Samuel Klassen fälschte einen Schlagschuss vom DEL-Spieler des Jahrs Kevin Clark aus kurzer Distanz unhaltbar für den Düsseldorfer Schlussmann Tyler Beskorowany ab. Die Antwort folgte – wie schon so oft während der Hauptrunde – prompt: Nur 85 Sekunden später brachte Daniel Fischbuch die Hausherren wieder in Front. Als Verteidiger Bernhard Ebner weitere vier Zeigerumdrehungen später Caron gar das 3:1 durch die „Hosenträger“ ins Nest legte, erlebte der Rather Dome gestern seinen ersten Siedepunkt.
Stehende Ovationen
Kurz darauf wurde Hamburgs Anführer Christoph Schubert dann aufgrund eines eingesprungenen Bandenchecks mit hochgezogenem Ellenbogen samt Verletzungsfolge gegen DEG-Käpt’n Daniel Kreutzer mit einer Spieldauerstrafe vorzeitig unter die Dusche geschickt und die Rot-Gelben agierten fast fünf Minuten mit einem Mann mehr auf dem Eis. Der vierte Treffer und somit die vorzeitige Entscheidung lag in der Luft. Doch der derzeit glücklose Norweger Andreas Martinsen schoss die Scheibe selbst aus kürzester Distanz am leeren Tor vorbei und Defender Kurt Davis haderte mit dem linken Pfosten.
Die Rache folgte auf dem Fuß. Aus dem Nichts glichen die Hamburger fünf Minuten vor dem Ende per Doppelpack in 57 Sekunden aus. Doch die DEG bewies einmal mehr ihre starke Moral und Preibisch drosch mit seinem unbedingten Siegeswillen einen Abpraller durch die „Hosenträger“ von Caron. Das Tor verwandelte den Dome in ein Tollhaus und es folgten stehende Ovationen bis zur Schlusssirene ob der folgenden Abwehrschlacht der Rot-Gelben. „Das war wohl der wichtigste Treffer meiner Karriere. Wir haben uns vor dem Spiel geschworen, dass wir nicht als Verlierer das Eis verlassen werden“, frohlockte der Siegtorschütze, der für den Erfolg 100 Euro für die Mannschaftskasse springen lässt.
Nun soll in Hamburg im letzten Anlauf endlich der nötige Auswärtssieg beim Favoriten her. „Man sagt, im siebten Spiel gibt‘s keinen Heimvorteil mehr!“ bekundeten die rot-gelben Fans bereits vor der Partie auf einem großen Banner. Und auch Kapitän Daniel Kreutzer erklärt: „Dafür spielen wir. Das sind die größten Matches. Da gibt es keinen Vorteil. Die Chancen stehen 50:50. Jetzt geht’s um alles!“