Düsseldorf. Im ersten Viertelfinal-Duell der Play-off-Serie unterlag die DEG mit 0:4. Dem Team mangelte es in Zweikämpfen und vor dem Tor an Durchschlagskraft.
Düsseldorf. „Stopp! Fan-Busse dürfen hier nicht rein!“ Ein eifriger Ordner wollte den Mannschaftsbus der DEG gestern Abend zunächst nicht an der Hamburger Arena vorfahren lassen – schließlich war dieser nicht gekennzeichnet, weil die Düsseldorfer zu den Play offs mit dem Flugzeug anreisen und die restlichen Kilometer mit einem gemieteten Gefährt hinter sich bringen. Ob dies bereits ein schlechtes Omen sein sollte? Am Ende unterlagen die rot-gelben Eishockeycracks im ersten Viertelfinalduell der Best-of-Seven-Serie mit 0:4 (0:3, 0:0, 0:1) bei den favorisierten Hamburg Freezers.
„Das erste Drittel war nicht gut, das haben die Hamburger direkt in Tore umgemünzt. Dann ist es natürlich schwer zurückzukommen. Aber wir haben nicht aufgegeben, daran wollen wir nächstes Spiel anknüpfen. Ich freue mich schon auf Freitag“, betonte DEG-Cheftrainer Christof Kreutzer. Dann gastieren die Hanseaten ab 19.30 Uhr zu Spiel zwei im Rather Dome.
Fast 17 Jahre nach dem letzten Spiel bestritt die Düsseldorfer EG gestern Abend wieder unter ihrem angestammten Vereinsnamen ein Play-off-Duell. Zuletzt war dies am 3. April 1998 der Fall gewesen, als die Rot-Gelben im Viertelfinale das dritte Match in Mannheim mit 1:6 verloren und damit sang- und klanglos mit 0:3 in der Endrunde gegen die Adler ausschieden. Der ehemalige us-amerikanische Center Todd Harkins traf nach 13:51 Spielminute damals als bis dato letzter Play-off-Torschütze der Düsseldorfer – daran sollte sich schließlich auch gestern Abend nichts ändern. Und in der Saison 1998/99 starteten die Rot-Gelben aus finanziellen Gründen den Neustart über die zweite Liga. Ende 2000 zurück im Oberhaus, firmierten die Düsseldorfer ab dem 1. März 2001 unter dem Namen Metro Stars. 2012 hieß es dann zurück zu den Wurzeln und die DEG bestritt gestern 6186 Tage nach dem letzten Match unter ihrem Namen wieder ihr erstes Play-off-Spiel.
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Thiel hatte erste Großchance
Zwar hatte das Team von Cheftrainer Christof Kreutzer gestern Abend nach 2:50 Minuten die erste große Chance, doch Youngster Alexander Thiel zögerte frei vor dem Tor zu lang und ließ den Winkel am Ende zu spitz werden. Und während die DEG im Angriff ihre Chancen liegen ließ, präsentierten sich die Hamburger eiskalt. Thomas Oppenheimer brachte die Hausherren nach 5:52 Spielminuten per Schlagschuss in Führung – und ließ DEG-Keeper Tyler Beskorowany schlecht dastehen. Zunächst sah es so aus, als hätte der jüngst zum besten Keeper der Saison gewählte Kanadier trotz freier Sicht meilenweit danebengegriffen. Allerdings hatte Verteidiger Shawn Belle die Scheibe entscheidend abgefälscht. Fünf Zeigerumdrehungen später dasselbe Bild. Beim 0:2 gab Jakub Ficenec dem Puck den entscheidenden unhaltbaren Drall. Allein beim dritten Gegentor nach 17:47 Spielminuten sah Beskorowany etwas unglücklich aus, als Garrett Festerling ihm im Nachstochern die Scheibe durch die Hosenträger legte.
Davies war bester Spieler
Bezeichnend für die Mannschaftsleistung war jedoch, dass Michael Davies nach drei Monaten Spielpause aufgrund einer Dopingsperre (die NRZ berichtete) gleich im ersten Match der beste Mann auf dem Eis war. Von befürchteten Konditionsproblemen keine Spur, stibitzte der technisch starke US-Amerikaner dem Gegner immer wieder die Scheibe und setzte so die Teamkollegen in Szene. Die DEG fand einfach kein Mittel, vor das Gehäuse der Freezers zu ziehen und damit Torgefahr auszustrahlen. Selbst als Coach Kreutzer bereits fast fünf Spielminuten vor dem Ende den Torwart zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis nahm, sollte kein Ehrentreffer mehr gelingen. Stattdessen netzten die Gäste 85 Sekunden vor der Schlusssirene zum 4:0-Endstand ein. Das Gute: Es war nur eine Niederlage, zum Einzug ins Halbfinale sind jedoch vier Siege nötig. Die DEG hat somit noch Zeit, um das Blatt zu wenden.