Mönchengladbach. Florian Neuhaus schien bei Borussia Mönchengladbach auf dem Sprung zu sein. Jetzt allerdings hat sich der Wechsel nach Istanbul aber wohl zerschlagen.

Da schien es, als würde Florian Neuhaus die Saison in der Türkei bei Besiktas zu Ende spielen. Der Traditionsklub aus Istanbul kann noch bis Dienstag, 11. Februar, neue Spieler registrieren. Kurz vor Fristende legten sich die Schwarzen Adler mächtig für einen Transfer des Mittelfeldspielers ins Zeug. Nach Informationen der Bild-Zeitung bestand sowohl schon mit Borussia Mönchengladbach als auch mit Neuhaus selbst wirtschaftlich Einigkeit.

Über Nacht dann die Kehrtwende: Kurzerhand soll sich der zehnmalige Nationalspieler gegen einen Wechsel zu Besiktas und für einen Verbleib bei den Fohlen entschieden haben. Diese „Herzensentscheidung“ habe er unter den Eindrücken seiner starken Leistung beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt getroffen. Er wolle sich für die Unterstützung bedanken und das Vertrauen zurückgeben. Derweil hat Besiktas schon eine Alternative verpflichtet: Der kolumbianische Mittelfeldspieler Elan Ricardo ist von CD La Equidad an den Bosporus gewechselt.

Gladbach: Neuhaus mit schwerem Stand unter Seoane

Besiktas, so hatte die Bild zuvor berichtet, wolle Neuhaus zunächst mit Kaufoption ausleihen. Im Sommer sollte dann eine Kaufoption in Höhe von 2,9 Millionen Euro greifen. Ein auf dem ersten Blick überschaubarer Preis für einen Profi im besten Fußballeralter mit Restvertrag bis 2027. Andererseits spielte Neuhaus in jüngerer Vergangenheit bei den Fohlen nicht mehr die Rolle früherer Jahre.

Gladbach-Trainer Gerardo Seoane trat nicht wirklich als Förderer von Florian Neuhaus in Erscheinung.
Gladbach-Trainer Gerardo Seoane trat nicht wirklich als Förderer von Florian Neuhaus in Erscheinung. © Getty Images | PAU BARRENA

Beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt kam der Achter erstmals in dieser Saison über 90 Minuten zum Einsatz, zuvor gewährte ihm Trainer Gerardo Seoane lediglich sieben Kurzeinsätze in der Liga. Vor der Winterpause setzte ihn zudem eine Oberschenkelverletzung über Wochen außer Gefecht. Nein, es war bislang nicht die Saison des Florian Neuhaus. So reifte bei den Gladbacher Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Roland Virkus offenkundig die Erkenntnis, dass es besser ist, den Großverdiener ziehen zu lassen.

Florian Neuhaus: Gladbach-Abschied doch vom Tisch

So ganz aus dem Nichts wäre der Neuhaus-Wechsel nicht gekommen, schon seit ein paar Tagen ist das Interesse von Besiktas bekannt. Für eine Stellungnahme zu seiner Zukunft stand der gebürtige Landsberger nach dem Frankfurt-Spiel nicht zur Verfügung. Und auch Seoane blockte das Thema ab: „Ich kommentiere solche Gerüchte nicht.“ Stattdessen erntete Neuhaus Lob für seine Leistung. „Er hat ein gutes Spiel gemacht. Aber das wundert mich nicht, ich weiß, was er kann“, sagte Virkus.

Der eine oder andere mag da den Eindruck gewonnen haben, dass Neuhaus womöglich doch eine sportliche Perspektive unter Seoane in Gladbach haben könnte - und dürfte sich nun bestätigt sehen.