Dortmund. Marco Reus war beim Meisterspiel der Dortmunder Borussia der beste Spieler seiner Mannschaft. Nach feiern war dem Nationalspieler am Samstag aber nicht zumute.
Kein Spieler war schneller in der Kabine verschwunden als Marco Reus. Über 90 Minuten konnte sich der Nationalspieler angucken, was ihn in der kommenden Saison erwartet – auf den Rängen und auf dem Platz. Die Feierlichkeiten und der Jubel des alten und neuen Deutschen Meisters waren allerdings für den Borussen im weißen Trikot der Gladbacher offenbar zu viel - noch.
Dreimal hätte Reus selber zum Jubeln abdrehen können im Dortmunder Stadion, in dem er bald häufiger auftreten wird, als nur einmal bei einem Auswärtsspiel. Vielleicht war Reus ja sogar froh, dass er nicht überlegen musste, wie und ob er jubelt, weil er seinem künftigen Arbeitgeber die Meistersuppe versalzt. „Ärgerlich war, dass sowohl Reus bei seinem Alleingang als auch Mike Hanke beim vermeintlichen Ausgleichstreffer zurückgepfiffen wurden“, so sieht es allerdings Gladbachs Trainer Lucien Favre nach dem Spiel.
Reus fand beim Meister seinen Meister
Reus, der dem BVB wohl 17,5 Millionen Euro wert ist, strahlte als einziger VfL-Spieler wirkliche Torgefahr aus – nicht nur bei der vom Trainer angesprochenen Situation. Zwar fand der Nationalspieler der Fohlen, der angeschlagen in die Begegnung ging, immer wieder in Mats Hummels und Neven Subotic seinen Meister, aber er ist „eine Rakete, und ich bin heilfroh, dass Marco zu uns kommt“, erklärte Subotic vor der Partie. Die Rakete hängte Dortmunds Abwehrspieler zweimal mit seinem Turbo ab – nur noch Marcel Schmelzer konnte die vermeintlichen Tore 17 und/oder 18 des Angreifers verhindern.
Ohne einen Treffer und ohne Punkte musste Gladbach die Heimreise antreten. Für Reus gab es am Ende noch ein schnelles „Shake-Hands“ von Subotic und dann verschwand er in die Katakomben. Von den eigenen Fans im Stadion an der Strobelallee verabschiedete sich Reus am Samstag nicht. Dafür hat er jetzt noch zwei Spieltage Zeit. Dann wird er auch wieder jubeln können – ob er trifft oder nicht.