Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach besiegt Arminia Bielefeld mit 5:0. Breel Embolo trifft doppelt und lässt die Fohlen wieder auf den Europapokal hoffen.
Jünter hatte es sich auf der Westtribüne des Borussia-Parks gemütlich gemacht – dort, wohin die Strahlen der Frühjahrsonne auch beim Anpfiff des West-Duells zwischen Gladbach und Bielefeld noch reichten. Auf den warmen Betonstufen zelebrierte das Maskottchen des Rautenklubs vor Spielbeginn die Vereinshymne „Die Elf vom Niederrhein“, dann verfolgte es die rasche Demontage des Besuchs aus Ostwestfalen: Nach 18 Minuten lag das Team von Marco Rose bereits recht komfortabel 3:0 vorne, am Ende unterstrich der Vorjahresvierte seine zarten Ambitionen auf einen der beiden kleinen europäischen Wettbewerbe mit einem 5:0-Erfolg.
Bielefeld kann Klassenerhalt immer noch schaffen
Die Arminia verpasste mit der deutlichen Niederlage die Gelegenheit, an Krisenklub Bremen vorbei auf Rang 14 zu springen. Das Saisonziel Klassenerhalt kann der Aufsteiger angesichts seines passablen Restprogramms mit Partien gegen Hertha BSC, Hoffenheim und Stuttgart trotzdem noch aus eigener Kraft schaffen. Allerdings sollte das Ensemble von Frank Kramer dann nicht erst Mitte der ersten Halbzeit in ihre Bundesligaspiele einstiegen, so wie am frühen Sonntagabend in Gladbach.
Kinderleicht fiel den Gastgebern beispielsweise der Führungstreffer nach sechs Minuten: Stefan Lainer durfte ein Zuspiel seines österreichischen Landsmann Hannes Wolf ungestört annehmen, ebenso unbehelligt in den Strafraum passen – wo Angreifer Breel Embolo schließlich vollenden konnte, ohne von einem der drei Bielefelder Verteidiger um ihn herum auch nur ansatzweise daran gehindert zu werden. Für ein Team, das unter dem Anfang März inthronisierten Trainer Kramer vor allem seine Defensive erkennbar stabilisiert hatte, eine erstaunliche Freizügigkeit. Und noch erstaunlicher war es, dass das ganz in Orange gekleidete Ensemble diese Haltung auch in der Folge beibehielt.
Gladbach zur Pause schon 3:0 vorne
120 Sekunden nach dem ersten verhinderte nur ein Pantersprung von Keeper Stefan Ortega den zweiten Gladbacher Treffer – wieder hatte Lainer geflankt, diesmal auf Embolos Kopf. Beim tatsächlichen Ausbau der Führung wechselte Roses Rasenpersonal dann mal die Seite: Über links kombinierten Rami Bensebaini und Valentino Lazaro nach vorne zu Wolf, dessen flache Hereingabe Marcus Thuram zum 2:0 nutzte. Eine Viertelstunde war da erst vorüber – und weil Gästespieler Christian Gebauer drei Minuten später der Ball im Strafraum an den Oberarm sprang, durfte sich auch Linksverteidiger Bensebaini mit einem lässig verwandelten Elfmeter unter die Torschützen mischen.
Mitte der ersten Halbzeit vereitelte Ortega gegen Thuram einen noch höheren Rückstand, viel mehr passierte bis zur Pause nicht mehr. Arminen-Coach Kramer versuchte zu retten, was noch zu retten war, brachte nach der Pause Andreas Voglsammer und Fabian Kunze für den Japaner Masaya Okugawa und Kapitän Fabian Klos in die Partie. In der 53. Minute kam sein Team durch Arne Maier recht plötzlich auch zur ersten guten Gelegenheit, Torwart Yann Sommer lenkte den Schuss des Mittelfeldakteurs aber noch über den Querbalken.
Plea sorgt für 5:0-Endstand und lässt Gladbach jubeln
Nach einer Stunde vergab Gebauer schließlich die Topgelegenheit für den Neuling, doch noch irgendwie einen Fuß in die Partie zu bekommen. Wie man es richtig macht, demonstrierten die Gladbacher dann acht Minuten später – mit einer flinken Ballstafette, an deren Ende Embolo nach Doppelpass mit Denis Zakaria zum 4:0 traf. Der eingewechselte Alassane Plea sorgte sechs Minuten vor Schluss für den Endstand. Beobachtet unter anderem von Jünter, der auf der inzwischen im Schatten liegenden Westtribüne dazu munter mit seiner schwarz-weiß-grünen Fahne wedelte.
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