Mönchengladbach.. Borussia Mönchengladbach ist zum hoffnungslosen Fall geworden. Es wäre zu billig, schon wieder einen neuen Sportchef zu inthronisieren. Dafür hat Max Eberl zu viel richtig gemacht. Ein Kommentar.
Es sind tatsächlich noch 21 Punkte zu vergeben, wie Max Eberl richtig gesagt hat, aber viel entscheidender war der Nachsatz des Gladbacher Sportdirektors, der seine Mannschaft aufforderte, die restlichen Spiele professionell zu bestreiten. Und wenn es so weit ist, dass man nur noch an die Ehre der Profis appelliert, dann hat man aufgegeben, Durchhalteparolen zu formulieren, dann ist der Abstieg nicht mehr fern. Die Borussia ist zum hoffnungslosen Fall geworden, was die Frage nach den Fehlern der Verantwortlichen aufwirft.
Was hat Eberl falsch gemacht? Hat er den Kader falsch zusammengestellt? Hat er zu wenige Defensivkräfte geholt? Hat er zu lange am Trainer festgehalten? Hat er dies? Hat er das? Natürlich sind Fehler gemacht worden, sonst würde die Mannschaft nicht dort stehen, wo sie steht. Aber muss deshalb der große Schnitt gemacht werden? Muss man in Gladbach nach Christian Hochstätter, Peter Pander und Christian Ziege, die aus völlig unterschiedlichen Gründen scheiterten, schon wieder einen neuen Sportchef inthronisieren?
Es wäre zu billig. Eberl hat zu viel richtig gemacht. Er hat dem Klub zu viel Geld verdient, er hat zu gute Leute geholt (Marin, Dante, Reus, de Camargo, Stranzl, Nordveit und seinerzeit sogar Bailly), um jetzt schon den Daumen über ihn zu senken. Jene Anhänger, die nach einem Schuldigen verlangen und ein Opfer fordern, nur um ihren Frust zu ventilieren, erweisen dem Klub keinen Dienst. Wenn es gute Argumente gibt, muss Nachhaltigkeit mehr sein als nur ein Modewort. Nicht nur in Gladbach übrigens.