Mönchengladbach.. Ein schlimmer Torwartfehler von Keeper Logan Bailly besiegelt die Niederlage der Borussia gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt schwindet.
Hätte Mönchengladbachs Torwart Logan Bailly eine Schaufel gehabt, dann hätte er sich wohl an Ort und Stelle eingegraben. So zog er sich das Trikot über den Kopf: Der Belgier wollte niemanden sehen, am liebsten auch gar nicht mehr gesehen werden. In der 61. Minute hatte er einen Eckball des 1. FC Kaiserslautern eigenhändig ins Borussen-Tor befördert. 0:1 (0:0) im Kellerduell der Bundesliga. Baillys Eigentor war der Tiefpunkt einer von A bis Z desolaten Vorstellung der Gladbacher, die im Abstiegskampf mehr und mehr den Anschluss verlieren.
Von einem „Endspiel“ für Gladbach hatte Borussias Vizepräsident Rainer Bonhof kurz vor dem Anpfiff nichts wissen wollen. „Ein Endspiel ist doch immer eine einzige Begegnung“, hatte er gesagt, „wir dagegen spielen noch achtmal gegen Abstieg.“ Auch den unbedingten Zwang zum Sieg wollte Bonhof nicht anerkennen, gab aber immerhin zu: „Lautern könnte mit einem Punkt sicher besser leben als wir.“
Ab der 40. Minute war die Gladbacher Dominanz vorbei
Und so spielten die Gäste auch. Erst mal hinten dichtmachen – so lautete ihre Devise in der Anfangsphase. Die Borussia hatte es da gar nicht mal so schwer, das Kommando zu übernehmen. Doch erst scheiterte Tony Jantschke mit einem Kopfball-Versuch (13.), dann köpfte Lauterns Rodnei einen Schuss von Martin Stranzl kurz vor der Linie aus der Gefahrenzone (16.)
Danach war’s vorbei mit der Gladbacher Dominanz. Kurz vor der Pause hatten die Lauterer durch Adam Nemec (41.) und Mathias Abel sogar zweimal die Chance zur Führung, konnten damit aber ebenso wenig anfangen. Bezeichnend: Alle vier Torchancen ergaben sich nach Standardsituationen, spielerisch hatten beide Teams wenig zu bieten.
Ein Standard brachte auch die Entscheidung, als der Ball nach Ecke und Baillys Fehlgriff über die Linie trudelte. Für die Borussia war es ein schwerer Rückschlag, nachdem die ersten beiden Heimspiele unter dem neuen Trainer Lucien Favre gegen Schalke und Hoffenheim noch gewonnen worden waren. So aber wird Gladbachs Hoffnung immer kleiner.