Dortmund. Borussia Dortmund wird aller Voraussicht nach zwei Spieler verpflichten. Doch der Deal mit Olympique Lyon ist geplatzt.
Gewissheit gab es bei Borussia Dortmund am Montag zum ersten Mal um kurz nach 13 Uhr. Da rollte ein schwarzer Mercedes-Geländewagen vom Trainingsgelände Brackel in die Adi-Preißler-Allee. Auf dem Beifahrersitz: Daniel Svensson, 22. Der Schwede hatte seinen ersten Arbeitstag beim BVB samt Vertragsunterschrift. Dass sich der Linksverteidiger, der erst vom FC Nordsjaelland ausgeliehen wird und dann im Sommer fest nach Dortmund wechselt, dem Klub anschließen wird, das war schon tags zuvor bekannt. Doch am letzten Tag des Transferfensters folgte erst die offizielle Verkündung. Svensson, sei „ein aufstrebender, physisch starker Abwehrspieler, der uns zusätzliche Stabilität verleihen kann und mit dem wir uns im Defensivbereich breiter aufstellen“, ließ sich Sebastian Kehl inmitten von ereignisreichen Stunden zitieren.
Der Sportdirektor hatte an diesem Tag eine Menge zu tun, denn gleich drei Profis sollten neben Svensson ins Ruhrgebiet gelotst werden: Torwart Diant Ramaj, 23, von Ajax Amsterdam, Mittelfeldspieler Carney Chukwuemeka, 21, vom FC Chelsea sowie Offensivwirbelwind Rayan Cherki, 23, von Olympique Lyon. Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe standen die Deals mit Ramaj und Chukwuemeka kurz vor dem Abschluss, beide absolvierten am Montag den Medizincheck. Der Transfer von Cherki hingegen ist gescheitert.
BVB: Diant Ramaj und Carney Chukwuemeka verstärken die Dortmunder
Den Anfang machte in den frühen Morgenstunden Ramaj. Gegen 9 Uhr wurden Ramaj und ein BVB-Angestellter von einem Mitarbeiter des Dortmunder Knappschaftskrankenhaus in Empfang genommen. Ramaj wird für eine Ablöse in Höhe von fünf Millionen Euro zum BVB wechseln, bis zum Sommer aber auf Leihbasis für den FC Kopenhagen spielen. Dortmund hat den Transfer als Vorgriff auf einen möglichen Abgang von Stammkeeper Gregor Kobel (27) getätigt. Ramaj gilt als ein technisch versierter und mitspielender Torwart. Zu Ajax war er einst von Sven Mislintat gelockt worden, der inzwischen als BVB-Kaderplaner fungiert. Ramajs Vertrag in Dortmund ist bis 2029 datiert.
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Weiter ging es mit einem seltsamen Versteckspiel am Dortmunder Flughafen. Da war am Vormittag eine Kleinmaschine aus Farnborough, das in der Nähe von London liegt, gelandet. An Bord: Chelseas Carney Chukwuemeka, der dem BVB-Mittelfeld mehr Torgefahr und Dynamik geben soll. Chukwuemeka wurde auf dem Rollfeld von seinem neuen Klub abgeholt, nahm nicht etwa den nächstgelegenen Ausgang, sondern wurde auf der anderen Seite des Geländes in Richtung Krankenhaus gebracht. Chukwuemeka wird vom BVB für weniger als eine Millionen Euro für ein halbes Jahr ausgeliehen. Möchte man den Mann, der bis 2028 an die Blues gebunden ist, im Sommer fest verpflichten, wird es teuer. Eine Kaufoption gibt es, der BVB müsste eine Ablöse von 35 Millionen Euro bezahlen.
BVB: Transfer von Rayan Cherki ist geplatzt
Überschattete aber wurde das Transfer-Theater von Rayan Cherki, das sich zu einer Schlammschlacht entwickelte. Der Offensivspieler sollte für etwa 22 Millionen Euro ins Ruhrgebiet wechseln, denn es soll die mündliche Vereinbarung zwischen Lyon und dem Profi gegeben haben, dass man ihm keine Steine in den Weg legen würde, wenn ein interessierter Verein diese Summe auf den Tisch legt.
Dazu war der BVB bereit, hat schon vor Tagen ein erstes Angebot abgegeben, heißt es aus dem schwarz-gelben Klub. Der Transfer ist dennoch geplatzt. Olympique-Chef John Textor hatte gegenüber Sky schwere Vorwürfe erhoben. „Das Angebot aus Dortmund wurde respektlos kommuniziert, lag weit unter dem Marktwert und war zeitlich schlecht gewählt“, sagte Textor. Beim BVB zeigte man sich darüber sehr irritiert.