Essen. Ende 2023 wurde Deutschland U17-Weltmeister. Ein Jahr später kämpft Ex-BVB-Talent Paris Brunner um Einsätze. Zwei Kollegen spielen Bundesliga.
Seine Premiere über 90 Minuten feierte Paris Brunner im Croky Cup. So heißt der belgische Pokal-Wettbewerb, in dem der deutsche Junioren-Nationalspieler mit Cercle Brügge antrat. Gerade einmal 2160 Zuschauer verloren sich im Jan-Breydel-Stadion. Sie sahen eine 0:1-Heimniederlage der Brügger gegen VV St. Truiden. Immerhin durfte Brunner das erste Mal für seinen neuen Klub durchspielen.
Vor gut einem Jahr stand der Angreifer im Rampenlicht. Brunner war der große Star bei der U17-Weltmeisterschaft in Indonesien. Der damals 17-Jährige führte Deutschland ins Finale. Am 2. Dezember ging es gegen Frankreich um den Titel. Deutschland gewann die Partie mit 6:5 nach Elfmeterschießen. Brunner erzielte im Endspiel seinen fünften Turniertreffer. Später nahm er noch die Trophäe für den besten Spieler der WM in Empfang.
BVB suspendierte sein Megatalent
Danach geriet seine Karriere ins Stocken. Borussia Dortmund suspendierte sein Megatalent kurz nach dem Turnier. Brunner soll nicht die erforderliche Disziplin gezeigt haben. Nach der Saison verkaufte der BVB den Torjäger. Die AS Monaco zahlte dem Vernehmen nach fünf Millionen Euro für Brunner und verlieh ihn direkt nach Brügge.
Dort kommt der 18-Jährige kaum zum Zuge. Neun Einsätze, 344 Minuten, null Torbeteiligungen – so lautet seine Bilanz. Immerhin: Interimstrainer Jimmy de Wulf scheint mehr auf Brunner zu bauen. Der Startelf-Einsatz gegen St. Truiden ist ein Hinweis darauf. De Wulf ist Nachfolger von Miron Muslic, der Ende November entlassen worden ist.
Kabar sorgt bei Kurzeinsatz für Aufsehen
Brunner ist übrigens nicht der einzige U17-Weltmeister, den Borussia Dortmund damals stellte. Auch Almugera Kabar kam im Finale zum Einsatz – der Linksaußen war damals Joker. Mittlerweile hat Kabar schon drei Bundesliga-Spiele bestritten. Für Aufsehen sorgte der 18-Jährige in der Auswärtspartie beim FC Augsburg. Bei der 1:2-Niederlage wurde Kabar in der 71. Minute eingewechselt und sah in der Nachspielzeit dann Gelb-Rot.
Zum Stammspieler hat es der ehemaliger Dortmunder Charles Herrmann gebracht – allerdings in der Regionalliga West. Der Rechtsaußen gehört zum Kader von Borussia Mönchengladbach 2. Der 18-Jährige kam in allen 17 Ligaspielen zum Einsatz, erzielte einen Treffer und bereite fünf Tore vor. „Charles wurde vom Verein geholt, um im Männerfußball Fuß zu fassen. Dementsprechend ist es logisch, dass er seine Einsatzzeiten bei uns kriegt“, sagte Gladbachs Trainer Eugen Polanski über den Sohn des ehemaligen Profis Charles Akonnor.
Assan Ouédraogo mit Verletzungspech
Der mittlerweile wertvollste Spieler des Weltmeister-Kaders hat übrigens auch eine Ruhrgebiets-Vergangenheit. Assan Ouédraogo, aufgewachsen in Mülheim an der Ruhr und ausgebildet bei Schalke 04, steht mittlerweile bei RB Leipzig unter Vertrag. Das Portal Transfermarkt.de beziffert seinen Marktwert auf zehn Millionen Euro.
Der 18 Jahre alte Mittelfeldstratege hat mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Am vergangenen Samstag kam Ouédraogo zu seinem dritten Einsatz. Bei der 1:4-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg musste der Ex-Schalker mit einer Oberschenkelverletzung runter. In diesem Jahr wird er kein Spiel mehr bestreiten.