Dortmund. Emre Can spielte gegen Leipzig so stark wie lange nicht. Und er sagte: „Ich versuche, mein Herz auf dem Platz zu lassen.“
Unten auf dem Rasen schaute auch Emre Can hoch auf die Tribünen, gerade war da Bundesliga-Topspiel abgepfiffen worden, auf denen die BVB-Fans standen und eine Lautstärke erzeugten, die verdeutlichte, wie befreiend sich dieser Sieg für die schwarz-gelbe Seele anfühlte. 2:1 hatte Borussia Dortmund den Rivalen RB Leipzig besiegt und war dabei dominant, überlegen, überraschend stark nach den Rückschlägen in den vergangenen Spielen.
Can, der Kapitän, musste wieder in der Innenverteidigung aushelfen und diese Rolle scheint ihm gerade besser zu liegen als seine angestammte Position im Mittelfeldzentrum. Im Gedächtnis blieb dabei etwa sein schneller Lauf zurück, durch den er Lois Openda einholte und diesem den Ball klaute. An diesem Abend war Can der Anführer, der er sein soll. Und dies, nachdem zuletzt die Kritik wie ein Wasserfall über ihn gestürzt war.
BVB-Kapitän Emre Can: „Ich versuche, mein Herz auf dem Platz zu lassen“
„Ich habe Fehler gemacht. Ich kann mit Kritik umgehen, kann sie aber nicht vertragen, wenn sie unter der Gürtellinie ist. Zuletzt war es unter der Gürtellinie“, sagte Can nach dem Schlusspfiff am Sky-Mikrofon. Der Sieg nun sei „Balsam für die Seele. Ich versuche, mein Herz auf dem Platz zu lassen.“
Benjamin Sesko (27.) hatte Leipzig in Führung geschossen, dann drehten Maximilian Beier (30.) und Serhou Guirassy (65.) die Begegnung. Durch die drei Punkte arbeitete sich der BVB wieder auf vier Zähler an den Tabellenzweiten RasenBallsport heran.
„Dies war über 90 Minuten unser bestes Saisonspiel. Wie sich die Jungs aufgeopfert haben, wie mutig sie gespielt haben. Das war schon sehr, sehr gut“, sagte BVB-Trainer Nuri Sahin. „Ich freue mich für den Weg, den wir gehen, dafür war es extrem wichtig.“
BVB jetzt gegen Graz und Mainz
Weiter geht es für BVB am Dienstag (21 Uhr) in der Champions League gegen Sturm Graz und in der Bundesliga beim FSV Mainz 05 (9. November, 15.30 Uhr). Und da die Verletztensituation angespannt bleibt, wird Emre Can vermutlich auch in diesen Partien in der Innenverteidigung aushelfen.