Dortmund. Borussia Dortmund hat den 1. FC Heidenheim spektakulär mit 4:2 (3:1) besiegt. Gerade offensiv gab es viele Lichtblicke, vor allem Karim Adeyemi.

Es war ein Angriff mit Symbolcharakter: Nach 17 Minuten eroberte Ryerson den Ball. Über Donyell Malen und Julian Brandt landete die Kugel bei Karim Adeyemi, der überlegt zum ersten seiner zwei Tore an diesem Tag einschoss. Borussia Dortmunds Trainer Nuri Sahin hatte den Linksaußen nach dessen überragenden Auftritten bei der deutschen U20 unter der Woche dazu eingeladen, doch gerne auch für den BVB doppelt oder dreifach zu treffen.

Dafür brachte er Adeyemi als einen von fünf Neuen nach dem 0:0 in Bremen - und er sollte an einem Abend, an dem offensiv sehr viel passte, der überragende Mann werden. Der mit Spannung erwartete Debütant Serhou Guirassy blieb dagegen blass. Die Einzelkritik nach dem 4:2-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim.

Borussia Dortmund: Kobel kaum gefordert, Anton zunächst fehlerhaft

Gregor Kobel: Zunächst nicht gefordert, nach 36 Minuten dann aber richtig. Aus wenigen Metern fing er einen Kopfball von Marvin Pieringer ab, aus dem der ehemalige Schalker mehr hätte machen müssen. Bei den Gegentoren chancenlos, ansonsten nicht gefordert. Note: 3

Ramy Bensebaini: Machte über Links ordentlich Dampf. Offensiv immer wieder mit Akzenten, defensiv ebenfalls immer stark, wenn er gebraucht wurde. Lieferte definitiv ein Empfehlungsschreiben für weitere Einsätze. Note: 2,5

Waldemar Anton: Ließ Pieringer nach 36 Minuten einmal laufen, da war Kobel da. Drei Minuten später stahl sich der Heidenheimer erneut davon und nickte zum 1:2 ein. Stabilisierte sich nach der Pause und verteidigte, was zu verteidigen war. Note: 3,5

Niklas Süle: Hatte seine Anteile an der ersten Pieringer-Großchance, weil auch er nicht konsequent deckte. Löste seine Defensivaufgaben sonst lange souverän und beteiligte sich am Spielaufbau. In der 73. Minute foulte er Mikkel Kaufmann unnötigerweise im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte Maximilian Breunig zum 2:3. Bittere Note in einem ansonsten soliden Auftritt. Note: 3,5

Borussia Dortmund: Ryerson überragend, fast alles läuft über Groß

Ryerson: Eroberte nach 17 Minuten auf letzter Linie den Ball und startet sofort durch. Ergebnis? Das 2:0 von Adeyemi. Setzte sich vor dem 3:1 auf Rechts durch und legte perfekt vor für Adeyemi. Hatte seine Seite ansonsten im Griff. Wechselte später auf Links und tauschte mit Yan Couto. Note: 2

Pascal Groß: Absoluter Fixpunkt im Mittelfeld. An fast jedem Angriff beteiligt. War überall auf dem Feld zu finden und ließ sich im Spielaufbau immer wieder zwischen die Innenverteidiger fallen. Das schaffte eine zusätzliche Option. Sein Pass vor dem vermeintlichen 4:1 auf Sabitzer war überragend, das Tor zählte wegen Handspiels aber zurecht nicht. Note: 2

Felix Nmecha: Licht und Schatten. Hatte offensiv immer wieder Ideen, kam aber nicht über Ansätze hinaus. Vor dem 2:0 bügelte Ryerson seinen Ballverlust aus. Wirkte neben Groß über weite Strecken blass. Note: 4

Bemüht, aber glücklos: Borussia Dortmunds Felix Nmecha (Mitte).
Bemüht, aber glücklos: Borussia Dortmunds Felix Nmecha (Mitte). © Getty Images | Lars Baron

Borussia Dortmund: Karim Adeyemi liefert überragenden Auftritt ab

Karim Adeyemi (bis 78.): Rechtfertigte seine Startelfnominierung von Beginn an. Bereitete mit Übersicht und feinem Dribbling das 1:0 vor. Nach 17 Minuten lief er hinter Brandt durch und traf zum 2:0. Legte, als das Spiel zu kippen drohte, das 3:1 nach. Hätte in der 59. Minute freistehend auf 4:1 stellen müssen, wollte aber Guirassy mitnehmen. Note: 1

Karim Adeyemi bejubelt sein Tor zum zwischenzeitlichen 3:1 für Borussia Dortmund.
Karim Adeyemi bejubelt sein Tor zum zwischenzeitlichen 3:1 für Borussia Dortmund. © Getty Images | Lars Baron

Julian Brandt (bis 78.): Bereitete das 2:0 mit einem perfekt getimten Pass auf Adeyemi vor. Lieferte als alleiniger Zehner im 4-2-3-1-System überhaupt ein starkes Spiel ab und initiierte immer wieder Angriffe. Note: 2,5

Donyell Malen (bis 59.): Sorgte für sehr viel Unruhe. Bei seinem Führungstor zum 1:0 sah Heidenheim-Keeper Kevin Müller zwar nicht gut aus, doch Malen dürfte es egal sein. Der Niederländer blühte bei seinem Startelfcomeback auf der rechten Außenbahn auf. Verpasste nach 52 Minuten knapp den Doppelpack. Wich nach 59 Minuten für Marcel Sabitzer. Note: 2

Borussia Dortmund: Serhou Guirassy bemüht, aber noch kein Ertrag

Serhou Guirassy (bis 72.): Hatte Startschwierigkeiten. Bemüht, aber verlor zunächst viele Bälle. Nahm 39 Minuten kaum am Spiel teil, ließ vor dem 3:1 aber Ryersons Pass perfekt auf Adeyemi passieren. Auch nach der Pause setzte er den Linksaußen noch einmal ähnlich in Szene. Ließ sich immer wieder ins Mittelfeld fallen und nahm am Aufbauspiel teil. In der 68. Minute bekam er seine Chance, scheiterte aber per Seitfallzieher an Müller. Man konnte erahnen, wie gut er dem BVB-Spiel nach noch mehr Eingewöhnungszeit tun dürfte. Note: 4

Noch glücklos im BVB-Trikot: Serhou Guirassy (Mitte).
Noch glücklos im BVB-Trikot: Serhou Guirassy (Mitte). © dpa | Bernd Thissen

Marcel Sabitzer (ab 59. für Malen): Sein Tor zum vermeintlichen 4:1 zählte aufgrund eines Handspiels von Groß zurecht nicht (66.). War auf dem rechten Flügel ansonsten abgemeldet, was sicherlich auch dem Spielverlauf geschuldet war. Note: 4

Maximilian Beier (ab 72. für Guirassy): Hätte in der 90. Minute schon das 4:2 erzielen und viele Nerven beruhigen können. ohne Note

Yan Couto (ab 72. für Bensebaini): Ohne nennenswerte Aktion. Holte sich Gelb wegen Meckerns ab (86.). Ohne Note

Jamie Gittens (ab 78. für Adeyemi): Fügte sich mit einem taktischen Foul an Kaufmann ein. Sonst keine Akzente. Ohne Note

Emre Can (ab 78. für Brandt): Gab fehlerlos den defensiven Sechser. Verwandelte den Handelfmeter in der Nachspielzeit souverän zum 4:2-Endstand (90.+4). Ohne Note

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