Dortmund. Der BVB muss weiter improvisieren, vor allem auf der Linksverteidigerposition ist die Not groß. Und ein Spieler fehlt noch länger als gedacht.
Marco Rose tut etwas, was Trainer sonst nicht gerne tun – zumindest in der Öffentlichkeit: Er wagt einen Blick über das kommende Bundesligaspiel gegen RB Leipzig (Samstag, 18.30 Uhr/Sky) hinaus. „Ich hoffe, dass in der Länderspielpause einige unserer Spieler zurückkommen“, sagt der Trainer des BVB. Der Blick voraus tröstet, denn die Gegenwart stellt sich in personeller Hinsicht eher trüb da. „Von den fehlenden Spielern wird in Leipzig keiner dabei sein“, meint Rose.“
Zehn Profis fehlen dem BVB aktuell
Zehn Profis also fehlen, und besonders auf der Linksverteidiger-Position sieht es schlecht aus: Raphael Guerreiro und Nico Schulz fehlen schon länger, gegen Ajax Amsterdam (1:3) meldete sich dann auch noch Marius Wolf, der Vertreter des Vertreters, mit einer Muskelverletzung ab und fällt vorerst aus. Nun muss also Linksverteidiger Nummer 4 ran. Eine Möglichkeit wäre theoretisch Dan-Axel Zagadou, gelernter Innenverteidiger, der die Position allerdings schon besetzt hat. Der Franzose hat sich nach langwieriger Knieverletzung wieder herangearbeitet und zuletzt Spielpraxis in der U23 gesammelt. „Er trainiert sehr gut und die Rückmeldung nach dem Spiel war auch sehr gut“, berichtet Rose. „Er wird auch im Kader dabei sein – aber eher als Einwechselspieler hintenraus – über 90 Minuten ist er noch keine Option.“
Beim BVB muss weiter improvisiert werden
Die nächste Möglichkeit: Allrounder Felix Passlack, der gegen Ajax für Wolf eingewechselt wurde und schon einige Male links hinten ausgeholfen hat. „Er ist ein Spieler, der das spielen kann“, sagt Rose – und nennt dann noch einen weiteren: „Manuel Akanji kann das auch, sehr gut sogar. Seine fußballerischen und läuferischen Fähigkeiten lassen das zu.“
Es muss also weiter improvisiert werden – auch weil einige Spieler weiter fehlen, die eigentlich schon zurückerwartet waren. Giovanni Reyna etwa hätte Ende Oktober wieder einsteigen sollen, hat aber noch immer keinerlei Training mit der Mannschaft absolviert. „Es wird langsam besser bei ihm“, sagt Rose. „Die Verletzung hat sich doch als etwas schwieriger erwiesen als anfangs gedacht.“ Zur Muskelverletzung kam nämlich eine leichte Sehnenverletzung hinzu, dann reagierten auch noch die Nerven. „In bestimmten Rehaprozessen hatte er leichte Probleme und musste deswegen immer wieder Schritte zurück machen“, erklärt Rose.
Nun hofft der BVB-Trainer, dass sich die körperliche Verfassung des Angreifers stabilisiert. „Aber noch ist nicht absehbar, wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann, so ehrlich müssen wir sein“, sagt Rose. „Wir hoffen, dass er dieses Jahr noch ein Thema wird.“ Auch in der Offensive muss also einstweilen weiter improvisiert werden.