Bochum. Mit ganz viel Pech lässt der BVB beim 1:1 in Bochum zwei Punkte liegen. Die beste Note sieht ein Abwehrspieler.
Gregor Kobel: Der BVB-Torhüter wusste, was er da angerichtet hatte, zeigte mit dem Finger auf sich selbst. Die Botschaft war klar: mein Fehler. Er war mit viel zu viel Risiko aus seinem Tor gestürmt, hatte Antwi-Adjei umgegrätscht und so den Foulelfmeter zum 0:1 verursacht. Wäre er stehen geblieben, wäre der Bochumer wohl ins Aus gelaufen (39.). Es war sein erster dicker Patzer als Dortmunder. Ansonsten selten gefordert. Note: 4
Thomas Meunier: Hatte so seine Mühe mit dem schnellen Antwi-Adjei. War durch diesen oft hinten gebunden – und wenn er nach vorne schob, gelang nicht allzu viel, wenngleich die Flanken in der zweiten Halbzeit gefährlicher wurden. Und einmal erging es ihm wie so vielen Dortmundern an diesem Nachmittag: Sein Schuss wurde von einem Bochumer Abwehrbein auf der Linie geblockt (62.). Note: 3,5
Mats Hummels: Die Bochumer versuchten immer wieder, ihn in Laufduelle mit Antwi-Adjei zu verwickeln, doch das löste er mit gutem Stellungspiel meist sehr souverän. Note: 2
Dan-Axel Zagadou: Wie erwartet vertrat er den verletzten Akanji. Beeindruckte mit seiner Ruhe im Spielaufbau, das tat dem BVB gegen phasenweise aggressiv pressende Bochumer sehr gut – bis ihm vor dem 0:1 die Präzision abging (39.). In der Abwehrarbeit weitgehend souverän und vorne ging ein Kopfball knapp vorbei (52.). Sah in der Nachspielzeit Gelb, weil er Gamboa bei einem Konter unsanft einbremste. Note: 3
Nico Schulz: Lieferte sich rassige Duelle mit Holtmann, den er dank seiner Schnelligkeit meist unter Kontrolle hatte. Nach vorne deutlich besser involviert als Meunier auf der anderen Seite, bereitete mit stürmischem Flügellauf unter andere einen Haaland-Abschluss vor (25.). Leistete sich aber auch den einen oder anderen unnötigen Fehlpass. Nach der Pause kam von ihm zu wenig nach vorne. Note: 3,5
Emre Can: Führte viele intensive Zweikämpfe im Mittelfeld, die spielerische Note kam aber etwas zu kurz dabei. Note: 4
Mahmoud Dahoud (bis 68.): Sehr laufstark, fast überall auf dem Feld zu finden. Seine Pressingaktion gegen Stafylidis leitet Bellinghams Großchance ein (18.). Im ersten Durchgang wenig effektiv nach vorne, im zweiten leitete er mit starkem Dribbling durchs Mittelfeld gleich mal eine Großchance ein (46.). Insgesamt aber ein ausbaufähiger Auftritt, weil es ihm im Zentrum zu selten gelang, Struktur ins Spiel zu bringen. Note: 4
Jude Bellingham: Der 18-Jährige ist ein Phänomen. Er spielt immer und er gehört immer zu denen, die vorangehen. Ermahnte in der Anfangsphase den deutlich erfahreneren Can, als der sich etwas zu sehr über Schiedsrichter und Gegenspieler aufregte. Hätte Riemann fast den Ball entscheidend abgeknöpft (16.) und hätte frei vor dem Bochum-Torhüter das 1:0 machen müssen – scheiterte aber an dessen Glanzparade (18.). Ganz stark dann sein Solo durchs Mittelfeld samt präziser Vorlage für Haaland, die der aber nicht nutzen konnte (27.). Auch nach der Pause mit vielen guten Torschussvorlagen. Insgesamt einer von Dortmunds Besten, obwohl ihm nach der Pause manchmal die Klarheit in den Aktionen fehlte. Note: 2,5
Marco Reus: Ließ sich weit zurückfallen, um die Bälle zu holen – weil er am und im gegnerischen Strafraum nicht wirklich in seine Aktionen kam. Ein starkes Dribbling samt Abschluss war im ersten Durchgang zu verzeichnen – doch der Schuss wurde geblockt (38.). Gleich nach der Pause mit noch besserer Gelegenheit – doch da stand wie so oft Riemann im Weg (48.). Aber das ward er Auftakt zu einer deutlich stärkeren Phase für den BVB und für ihn. Bereitete den vermeintlichen Ausgleich durch Wolf ganz stark vor (54.). Note: 3
Marius Wolf (bis 68.): Die Dortmunder Allzweckwaffe kam diesmal auf dem linken Flügel zum Einsatz. Machte seine Sache ordentlich, war gewohnt engagiert, aber es kam zu wenig dabei herum – und er hatte Pech, dass sein Treffer aberkannt wurde (54.). Note: 4
Erling Haaland: Von den Bochumern lange extrem gut kontrolliert. Ihm gelang zunächst nur eine – allerdings wirklich gute – Vorlage auf Bellingham (18.). Sein erster Abschluss wurde zur Ecke geblockt (25.), der zweite hätte ein Tor sein müssen – doch frei vor Riemann schoss er zu schwach und unplatziert, sodass der VfL-Torhüter halten konnte (27.). Im zweiten Durchgang über weite Phasen abgemeldet – bis er Brandts Ausgleichstreffer mit feiner Flanke vorbereitete (85.). Note: 3,5
Julian Brandt (ab 68.): Kam für Dahoud und traf zum hochverdienten 1:1 (85.) – bleibt aber wegen der zu geringen Spielzeit ohne Note.
Thorgan Hazard (ab 68.): Kam für Wolf. Ohne Note