Dortmund. Borussia Dortmund bleibt dem FC Bayern auf den Fersen. Gegen Union Berlin gewann der BVB am Sonntag mit 4:2 (2:0). Das Spiel war spektakulär.

Erling Haaland streckte seinen rechten Zeigefinger in Luft, den linken drückte er sich auf sein Ohr und drehte sich einmal um die eigene Achse. So als wollte er allen BVB-Fans im Signal-Iduna-Park signalisieren, dass sie sich keine Sorgen machen müssten. Mit einem Geniestreich hatte der Norweger in der 83. Minute verhindert, dass sich bei den Dortmunder Fans im Heimspiel am Sonntag gegen Union Berlin Nervosität breit machte. Nur zwei Minuten zuvor hatten die Gäste zum 2:3 getroffen. Der BVB drohte eine 3:0-Führung zu verspielen. Doch dank des Super-Torjägers gewann Dortmund mit 4:2 (2:0) und fuhr den dritten Sieg in Folge ein. Borussia Dortmund bleibt den Bayern in der Fußball-Bundesliga somit auf den Fersen.

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BVB-Sportdirektor Zorc: "Können sehr zufrieden sein"

„Wir können mit dieser Woche sehr zufrieden sein, auch wenn wir gegen Union am Ende die Zügel schleifen ließen“, analysierte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Sein Trainer Marco Rose hatte nach dem 2:1-Erfolg am Mittwoch in der Champions League bei Besiktas Istanbul gefordert, dass seine Mannschaft den Rückenwind der letzten drei Pflichtspielsiege mitnehme. Das taten seine Spieler auch.

Für die Gäste aus Berlin war die Belastung nach dem 1:3 am Donnerstag in der Europa Conference League bei Slavia Prag offensichtlich zu hoch. In der ersten Halbzeit waren die Dortmunder in den entscheidenden Momenten handlungsschneller als die Berliner, die im fünften Bundesligaspiel ihre erste Niederlage hinnehmen mussten.

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Der BVB zeigte vor 25.000 Zuschauern eine dominante Vorstellung und legte sich den überforderten Gegner immer wieder zurecht. In der zehnten Minute war es ein langer Ball von Innenverteidiger Manuel Akanji, der die Defensive der Köpenicker aushebelte. Raphael Guerreiro verzauberte die 25.000 Zuschauer im Signal-Iduna-Park mit einem Kunstschuss in den rechten Winkel ein erstes Mal.

Dortmund hielt das Tempo auch nach dem frühen Führungstor hoch und legte durch den ersten Treffer von Erling Haaland nach (24.). Der DFB-Pokalsieger kontrollierte mit der komfortablen Führung im Rücken das Spielgeschehen, ohne sich eine Vielzahl an Chancen zu erspielen. Doch die wenigen Momente, in denen die Gäste nicht auf der Höhe waren, nutzte der BVB eiskalt aus. So auch beim 3:0 nach dem Seitenwechsel, als Union-Verteidiger Marvin Friedrich eine Hereingabe von Dortmunds Kapitän Marco Reus ins eigene Tor grätschte (52.).

BVB lässt Union Berlin herankommen

Union Berlin gab sich trotz müder Beine aber nicht auf und deckte auch die Schwächen der Dortmunder schonungslos auf. Diese liegen nach wie vor in der Defensive. Auch die 3:0-Führung brachte keine Sicherheit. Der ansonsten wirkungslose Max Kruse traf vom Elfmeterpunkt sicher zum 1:3 (58.). In der 81. Minute kam Union sogar zum 2:3. Andreas Voglsammer traf nach einer Ecke per Kopf. Die Partie drohte aus Dortmunder Sicht noch zu kippen. „Wir haben es wieder unnötig schwer gemacht heute. Daran müssen wir schleunigst arbeiten“, forderte BVB Kapitän Marco Reus nach dem Spiel.

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Doch wer einen Erling Haaland in seinen Reihen hat, kann die eine oder andere Unachtsamkeit in der Defensive verschmerzen. Nur zwei Minuten später beruhigte der Norweger die Nerven der BVB-Fans mit einem überragenden Heber im Fallen aus rund 20 Metern über Union-Torwart Andreas Luthe. Ein Weltklasse-Tor. Es war der siebte Treffer im fünften Spiel für den Stürmer, der damit in der Torjägerliste zu Bayern-Star Robert Lewandowski aufschließen konnte.

BVB-Trainer Marco Rose freut sich auf Gladbach

Das war auch die Entscheidung in einer unterhaltsamen Partie. Trainer Marco Rose hat seine Mannschaft vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte rechtzeitig in Topform gebracht. Am kommenden Samstag (18:30 Uhr) geht es für ihn und den BVB zu seinem Ex-Klub Borussia Mönchengladbach, den er im Sommer in Richtung Dortmund verlassen hatte. „Es ist natürlich ein Spiel mit einer gewissen Brisanz, auf das ich mich aber sehr freue“, sagte Rose, der nach dem Spiel einen sehr gelassenen Eindruck machte. Mit einem Erling Haaland in Gala-Form hat er dazu auch einen guten Grund.