Dortmund. Der BVB hat die Champions-League-Qualifikation sicher und den Pokal gewonnen. Hans-Joachim Watzke kündigt an, im Sommer „behutsam vorzugehen“.

Derzeit kostet Borussia Dortmund den eigenen Erfolg mit kleinen Filmchen in den sozialen Medien aus. In einem Video fordert BVB-Stürmerstar Erling Haaland Champagner nach dem Pokalerfolg in Berlin. In einem anderen überschüttet Youssoufa Moukoko Sportdirektor Michael Zorc mit Bier. In einem weiteren dankt Trainer Edin Terzic den Fans, die aufgrund der Corona-Krise nicht ins Stadion durften.

Wer hätte Anfang April gedacht, dass diese Saison versöhnlich endet, als der BVB das wichtige Spiel gegen Eintracht Frankfurt vermasselte (1:2). In die Champions League hat sich der Klub trotzdem schon einen Spieltag vor Schluss geschwungen. Und mit dem Triumph im DFB-Pokal füllt die Borussia zum ersten Mal seit vier Jahren das Vereinsmuseum auf.

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BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke verspürt Genugtuung

„Natürlich verspüren wir große Freude und eine gewisse Genugtuung, denn wir haben immer an diese Mannschaft geglaubt“, erklärt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dieser Redaktion. Ähnlich äußert sich Sebastian Kehl. „Es macht uns alle sehr stolz, dass wir die Saison noch maximal gedreht haben. Der BVB gehört in die Champions League“, meint der Leiter der Lizenzspielerabteilung.

„Den Bock umgestoßen haben die Mannschaft und der Trainer selbst“, sagt Watzke. Edin Terzic habe das Potenzial der Spieler wieder gehoben. „Dass es insbesondere in Corona-Zeiten guttut, in der Königsklasse dabei zu sein, ist wirtschaftlich folgerichtig. Auch wenn die Qualifikation angesichts der gewaltigen Auswirkungen der Pandemie nicht alle Probleme lösen kann.“

Die Verantwortlichen wissen nun jedoch, dass sie mit den Millionen aus dem wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb planen können. Was bedeutet das für die Planungen im Sommer? Eine Übersicht.

Der BVB-Kader

Auch wenn die Spielzeit in der Liga versöhnlich endete: Den Chefs müssen die vielen schwankenden Leistungen zu denken geben. Die Mannschaft weist Schwachstellen auf. Profis wie Nico Schulz, Thomas Meunier und Julian Brandt konnten die Erwartungen nicht erfüllen.

Wo geht es denn jetzt lang? BVB-Profi Mats Hummels (vorne) ist sich nicht sicher.
Wo geht es denn jetzt lang? BVB-Profi Mats Hummels (vorne) ist sich nicht sicher. © Unbekannt | Unbekannt

Aber: „Wir können den Kader nicht auf Teufel komm raus optimieren. Das sollte allen klar sein“, sagt Hans-Joachim Watzke. Die Entwicklung des Transfermarktes sei aufgrund der Corona-Krise nicht zu prognostizieren, der Verein werde wirtschaftlich behutsam agieren. „Es kann ja sein, dass sich gar nichts bewegt. Dann starten wir mit derselben Mannschaft in die neue Saison. Und dann müssen wir nicht zittern“, meint der Geschäftsführer.

Fest steht: Erling Haaland soll bleiben. Jadon Sancho darf gehen, wenn ein Klub eine Ablösesumme bezahlt, die an 100 Millionen Euro heranreicht. Dann könnte Dortmund investieren. In jedem Fall soll ein Torhüter aus der Bundesliga gelockt werden. Ein Kandidat: Gregor Kobel vom VfB Stuttgart.

Die BVB-Trainer

Marco Rose übernimmt im Sommer. Er kommt für 5 Millionen Euro von der Mönchengladbacher Borussia. Edin Terzic soll wieder in die zweite Reihe rutschen, nachdem er erst im Dezember 2020 auf die Cheftrainer-Position geschleudert wurde. Bleibt nur die Frage, ob Terzic nach dem erfolgreichen Ende der Spielzeit lukrativere Angebot erhält.

„Ich habe lange mit Michael Zorc und Sebastian Kehl zusammengesessen. Wir gehen einfach davon aus – und da freuen wir uns drauf –, dass Marco Rose und Edin Terzic zusammenarbeiten. Und ich bin davon überzeugt, dass das großartig laufen würde“, berichtet Watzke. „Aber falls Edin sagt, ich habe ein Topangebot, dann sprechen wir. Das ist allerdings nicht unser Wunschszenario.“ Ein Interessent müsste in jedem Fall eine Ablösesumme für den 38-Jährigen überweisen, der sich auf die Zettel vieler Vereine dirigiert hat.

Die BVB-Ziele

Watzke glaubt nicht, „dass wir so schnell wieder so eine Saison erleben werden“. Die Belastung sei enorm gewesen. „Wir waren im Viertelfinale der Champions League, im Finale des Pokals, wir hatten maximalen Stress innerhalb des engen Corona-Terminplans.“ Die kommende Spielzeit wird wieder geregelter verlaufen, aller Voraussicht nach werden die Fans Schritt für Schritt zurückkehren. Der BVB hofft daher, konstanter auf höchstem Niveau verzücken zu können.

Zuvor bleibt noch ein Spieltag. Samstag reist Bayer Leverkusen zum BVB. „Wir wollen gewinnen“, sagt Kehl, „und die Saison in der Liga auf Platz drei beenden.“