Dortmund. Julian Brandt trifft beim 2:0-Sieg über Hertha BSC für den BVB. Marco Reus wird vom Herthaner Vladimir Darida brutal umgetreten.
Dieser flatternde Schuss, bei dem der Ball durch die Luft schlingerte, ehe er am unglücklichen Berliner Torhüter Rune Jarstein vorbei ins Netz zischte, passte zur BVB-Spielzeit von Julian Brandt. Der in seinen Leistungen ebenfalls schwankt, meist enttäuscht. Beim 2:0 (0:0)-Erfolg über die Hertha am Samstag erzielte er durch diesen kuriosen Abschluss aber immerhin die Führung (54.). Das zweite Tor erzwang der eingewechselte Youssoufa Moukoko (90.+1).
„Vielleicht hat der Wind hier eine entscheidende Rolle gespielt. Ich habe mich selbst ein bisschen erschrocken, dass der reingegangen ist“, sagte Brandt nach dem Schlusspfiff. „Diese Saison ist für mich momentan nicht so einfach“, räumte er ein. „Ich glaube, das große Ganze mit dem leeren Stadion, das zieht nicht spurlos an einem vorbei. Es ist etwas Neues, man versucht sich da Stück für Stück rauszuholen, und jedes Tor tut einem extrem gut.“
Die Versprechungen konnte der Nationalspieler bislang jedenfalls nicht erfüllen. Gegen Berlin durfte er ein Spiel aber mal wieder beginnen. Er habe viele Ballaktionen gehabt, lobte Trainer Edin Terzic, aber „wie bei allen Offensivspielern hat so ein bisschen die Effektivität gefehlt. Doch er hat sich dann durch das Tor belohnt.“
Sebastian Kehl lobt BVB-Nationalspieler Julian Brandt
Brandt sei sehr erleichtert gewesen, meint Sebastian Kehl im Gespräch mit dieser Zeitung. „Natürlich wissen wir um seine schwankenden Leistungen in den letzten Wochen. Aber ihm wird so ein Erfolgserlebnis guttun und sein Selbstbewusstsein stärken. Wir brauchen Julian – genauso wie jeden anderen im Kader in den nächsten Wochen“, ergänzt der Leiter der Lizenzspielerabteilung.
Durch den wichtigen Erfolg über die Hertha haben sich die Dortmunder wieder zwei Punkte an die Champions-League-Ränge herangearbeitet. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim Abstiegskandidaten 1. FC Köln kann die Borussia mit einem Erfolg vielleicht sogar an dem Viertplatzierten Eintracht Frankfurt vorbeispringen.
BVB-Profis Reus und Hummels müssen verletzt raus
Marco Reus und Mats Hummels, die gegen Berlin verletzt ausgewechselt werden mussten, stehen dem BVB dann wohl wieder zur Verfügung. Reus habe nach dem brutalen Foul von Vladimir Darida, für das der Herthaner Rot sah, Glück gehabt, so Kehl. „Es sah wirklich sehr schlimm aus, alle waren erschrocken. Trotzdem haben sich alle Berliner sofort entschuldigt. Wir sind heilfroh, dass es nicht schlimmer ausgegangen ist, Marco hat Glück gehabt.“ (las)