Dortmund.. Edin Terzic soll Marco Rose beim BVB ersetzen - und dabei Unterstützung erhalten. Jetzt finden die Gespräche mit dem Trainer statt.

Die einen bedanken sich bei Marco Rose, Kapitän Marco Reus, Mats Hummels, Marius Wolf. „Danke für alles, ab der ersten Sekunde bis zum Ende immer mit voller Leidenschaft und so viel Einsatz da gewesen. Was wirklich nicht immer leicht war“, schreibt Hummels in den Sozialen Medien.

Die anderen drücken ihre Schadenfreude aus, die Fans von Borussia Mönchengladbach, also von dem Verein, den Rose vor einem Jahr im Ärger verließ, um bei Borussia Dortmund Höheres zu schaffen. "Sind wir doch mal ehrlich: Heute ist ein Feiertag für jeden Fan unserer Borussia“, formuliert das Gladbacher Fanprojekt in einer Botschaft.

Und die Verantwortlichen des BVB? Die arbeiten einen Tag nach dem überraschenden Aus daran, möglichst bald einen Nachfolger für den Trainer Rose zu präsentieren, der, darauf läuft es hinaus, Edin Terzic sein soll. Sollten die Gespräche in diesen Tagen nicht scheitern, worauf nichts hindeutet, dann wird der 39-Jährige eine weitere Chance erhalten, die Profi-Mannschaft seines Herzensvereins zu formen.

Die BVB-Fans bedanken sich 2021 mit einem Banner bei Edin Terzic:
Die BVB-Fans bedanken sich 2021 mit einem Banner bei Edin Terzic: "Den Pokal in der Hand, Borussia im Herzen! Danke Edin!" © Unbekannt | firo

BVB: Hilfe für Edin Terzic durch Peter Hermann

Dabei soll Edin Terzic erneut die Unterstützung von Sebastian Geppert erhalten, derzeit Trainer der Dortmunder U17, der seinen Freund schon beim vergangenen Abenteuer an der Seitenlinie unterstützte. Im Dezember 2020 musste Lucien Favre gehen. Terzic wurde plötzlich in die erste Reihe gespült, Geppert und Otto Addo halfen mit, eine wacklige Spielzeit am Ende mit dem DFB-Pokalsieg in eine gute zu verwandeln.

Zudem hat Edin Terzic den Verantwortlichen der Borussia erzählt, als es noch gar nicht darum ging, dass er Marco Rose beerben könnte, dass er bei einer erneuten Herausforderung als Cheftrainer einen Erfahrenen mit in seinem Stab aufnehmen würde. Dieser soll jetzt Peter Hermann werden, 70 Jahre alt, lange arbeitete er mit Jupp Heynckes zusammen, zuletzt unterstützte er Mike Büskens beim Schalke-Aufstieg.

Hermann hat vieles erlebt in diesem Geschäft, mit dem Druck, der in der kommenden Saison enorm sein wird, weiß er umzugehen. Terzic genießt zwar ein großes Ansehen bei den Dortmunder Fans, eine enttäuschende Spielzeit wie die vergangene würde das Ansehen des gebürtigen Mendeners trotzdem ankratzen, zumal die Dortmunder ihren Kader verändern und auf die vorhandenen Schwächen reagieren. Ein Vorteil könnte sein, dass Edin Terzic als Technischer Direktor an den Transfers mitgewirkt hat und den Großteil der Mannschaft ohnehin bereits kennt.

Das Ziel ist jedenfalls klar: Der BVB soll wieder begeistern.

BVB-Training: Marco Rose (rechts) spricht mit Raphael Guerreiro.
BVB-Training: Marco Rose (rechts) spricht mit Raphael Guerreiro. © Unbekannt | Unbekannt

Das BVB-Aus von Marco Rose soll einvernehmlich beschlossen worden sein

Marco Rose trauten die Verantwortlichen dies nicht mehr mit voller Überzeugung zu. Bei der Analyse mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, dem kommenden Sportdirektor Sebastian Kehl, seinem Vorgänger Michael Zorc und dem externen Berater Matthias Sammer soll Rose, dies dringt aus dem Klub, gesagt haben, dass er nur weiterarbeite, wenn alle Anwesenden zu 100 Prozent von seinem Weg überzeugt seien. Dem konnten nicht alle zustimmen, dass es dabei auch Dissonanzen zwischen den Chefs gegeben hat, ist anzunehmen. Die Entscheidung sei einvernehmlich getroffen, heißt es allerdings.

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Für den neuen Sportdirektor Sebastian Kehl beginnt die Amtszeit trotzdem mit einer Entscheidung, durch die der Gegenwind schnell zunehmen kann, sollten sich die sportlichen Leistungen nicht verbessern. Kehl muss nun hoffen, dass Terzic einen Weg findet, dominanter und konstanter aufzutreten, damit Kritik erst gar nicht aufkommen kann.  

Zum letzten Mal hat sich Edin Terzic Anfang April zu Wort gemeldet, damals verlor Dortmund 1:4 gegen RB Leipzig, eine von vielen Enttäuschungen in der vergangenen Spielzeit. „Volles Haus! Endlich!“, schrieb er an diesem Tag, weil sich nach der trüben Zeit während der Corona-Pandemie erstmals wieder über 80.000 Menschen auf die Tribünen quetschen durften. Vermutlich darf Terzic diese Kulisse bald von der Seitenlinie aus genießen, eine ganze neue Erfahrung, denn aus seiner ersten Zeit als BVB-Trainer kennt er vor allem Geisterspiele.