Sinsheim. Der BVB mühte sich bei der TSG Hoffenheim zu einem 3:2-Erfolg. Die 90 Minuten lassen sich unterschiedlich deuten. Erling Haaland bereitet Sorgen.
Hinter Marco Rose buhlten Sponsorenlogos um Aufmerksamkeit, während der Trainer von Borussia Dortmund in Sinsheim versuchte, einen wilden Nachmittag einzuordnen und über die Verletzung sprach, die den Klub bewegt. In der 63. Minute humpelte Erling Haaland vom Platz, sein Oberschenkel schmerzte. „Ich kann noch nichts sagen“, erklärte Rose. „Wir müssen ihn weiter untersuchen.“ Ein erneuter Ausfall des Stürmers würde den Verein belasten, immerhin ackerte sich der BVB gegen die TSG Hoffenheim auch eine halbe Stunde ohne Haaland zu einem Erfolg, der ein glücklicher war.
Die Dortmunder wackelten an diesem Nachmittag in Sinsheim, stolperten aber nicht, sondern siegten am Ende 3:2 (1:1). Für den Revierklub sorgten Erling Haaland (6.) und Marco Reus (58.) für Glücksmomente. Hoffenheims David Raum traf ins eigene Tor (67.), Andrej Kramaric (45.+1) und Georginio Rutter (77.) ins richtige. Die Borussia krabbelt durch den Sieg drei Punkte an den Tabellenführer FC Bayern heran, der allerdings am Sonntag bei Hertha BSC den Abstand von sechs Zählern wiederherstellen kann.
BVB mit Problemen beim gegnerischen Pressing
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Wie so häufig lassen sich die 90 Minuten der Dortmunder unterschiedlich deuten. Auf der einen Seite beglückte die Offensive bei den Toren, gerade Donyell Malen überzeugte, bereite alle drei Treffer vor. Nach dem bitteren Pokal-Aus beim FC St. Pauli hätte der Gegenwind zugenommen, wenn die Borussia in Hoffenheim ausgerutscht wäre, doch der Verein bestand diese Prüfung. Auf der anderen Seite hatten die Spieler von Trainer Marco Rose in vielen Phasen große Probleme mit dem Pressing der Gäste, lange dominierte die TSG Hoffenheim.
Es sei ein schmeichelhafter Sieg gewesen, räumte Rose ein. „Aber meine Jungs haben geackert, gekämpft. Die drei Punkte nehmen wir gerne mit.“ Hoffenheim habe jede Schnittstelle besetzt und „wir haben zu wenig Druck darauf bekommen“, erklärte Kapitän Marco Reus. „Wir sind froh, dieses schwierige Spiel gewonnen zu haben.“ Verteidiger Manuel Akanji meinte: „Es ist nicht einfach, konstant abzuliefern. Das war schon mal ein guter Schritt.“
Schon in der sechsten Minute kombinierten sich die Dortmunder von der rechten auf die linke Seite. Malen passte auf Bellingham, der passte zurück auf Malen, ehe der Ball bei Erling Haaland landete (6.). Ein wunderbarer Treffer, der das Selbstvertrauen der Borussia hätte stärken können. Jedoch waren es die Hoffenheimer, die anschließend reifer wirkten und immer wieder die Defensive des BVB aushebelten. Zweimal klärte Verteidiger Manuel Akanji im letzten Moment, kurz vor dem Halbzeitpfiff schlich sich schließlich Andrej Kramaric im Rücken von Marius Wolf davon und nutzte eine Flanke von Bebou für den Ausgleich (45.+1).
Malen bereitet zweiten Dortmunder Treffer vor
Die TSG drückte weiter. Marco Rose reagierte, stellte von einer Vierer- auf eine Dreierkette um. „Wir haben einfach keinen Zugriff mehr gefunden, deswegen haben wir versucht, unsere Kette hinten zu unterstützen. Dadurch verändert sich auch etwas im Spiel mit dem Ball, wir stehen zentraler, das haben wir kurz ausgenutzt.“
Denn schon kurz nach der Umstellung tauchte plötzlich Marco Reus frei vor Torhüter Manuel Baumann auf und überlistete diesen (58.). Malen hatte das zweite Tor vorbereitet, das dritte erzwang er mit einem Dribbling über die linke Seite (67.). Georginio Rutter verkürzte noch einmal (77.), der BVB stemmte sich jedoch gegen den Ausgleich.
Am 6. Februar kommt Bayer Leverkusen
Die Borussia hat nun 14 Tage Zeit, sich zu erholen und an den Problemen zu arbeiten. Weiter geht es am 6. Februar gegen Bayer Leverkusen (15.30 Uhr/DAZN). Ob Erling Haaland dann mithelfen kann, am FC Bayern haften zu bleiben, wird sich zeigen.
Weiterhin warten die Verantwortlichen zudem auf eine Entscheidung des 21-Jährigen, der den Klub im Sommer für eine festgeschriebene Ablösesumme von rund 75 Millionen Euro verlassen kann. Vor einer Woche hatte sich Haaland beklagt, dass ihn die Vereinsführung unter Druck setzen würde. Jetzt meinte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor dem Spiel bei Sky: „Erling hatte das Gefühl, dass in den Medien stand, dass wir ihm ein Ultimatum gesetzt haben, was wir aber nicht gemacht haben. Wir haben das klar geklärt. Es gibt zwischen uns überhaupt kein Zerwürfnis oder irgendwas.“