Dortmund. Eintracht-Hooligans sorgen in letzter Zeit vermehrt für Zwietracht. BVB-Fans haben keine Angst vor den Chaoten und konzentrieren sich auf ihre Meisterfeier. Sicherheitsorgane stellen sich auf alle Eventualitäten ein.
Es soll der Auftakt des krönenden Abschlusses werden, das i-Tüpfelchen auf eine erfolgreiche, auf eine tolle Saison, der Startschuss zur großen Meistersause. Am Samstag um 13 Uhr öffnen der Signal-Iduna-Park und die Westfalenhalle die Türen für die BVB-Fans. Vor dem Deutschen Meister Borussia Dortmund und seinen mehreren hunderttausend an diesem Wochenende in der Stadt erwarteten Anhängern steht ein gut 30-stündiger Party-Marathon, der am Sonntagabend um 19.09 Uhr offiziell sein Ende findet.
Doch die Feierlichkeiten könnten getrübt werden: 8000 Frankfurter Anhänger werden am Samstag in Dortmund erwartet. In den Reihen der Eintracht-Fans gibt es Randalierer, die in dieser Saison schon mehr als einmal für Zwietracht gesorgt haben. Die Hooligans der akut abstiegsgefährdeten Hessen haben keine gute Visitenkarte hinterlassen. Zu massiven Ausschreitungen kam es 30. April nach der 0:3-Niederlage der Eintracht beim FSV Mainz 05. Rund 200 Randalierer passten den Bus der eigenen Mannschaft nach der Partie bei der Ankunft am eigenen Stadion ab und zettelten eine Konfrontation mit der Polizei an. Einer der Beamten sah sich veranlasst, einen Warnschuss abzugeben. Es gab 20 Festnahmen. Auch nach der 0:2-Heimpleite Frankfurts am vergangenen Wochenende gegen den 1. FC Köln musste die Polizei mit Schlagstöcken und Pfefferspray einschreiten. 150 Hooligans hatten nach Abpfiff den Rasen der Commerzbank-Arena gestürmt.
Am Samstag gegen 17.20 Uhr, wenn der letzte Ball der Bundesliga-Saison gespielt ist, wird BVB- und Ligaverbands-Präsident Dr. Reinhard Rauball der Mannschaft die Meisterschale überreichen, um 19 Uhr wird die B1 für die offizielle Meisterfeier gesperrt, auf der am Sonntag Mannschaft, Fans und Stargäste die Verkehrsschlagader in eine schwarz-gelbe Party-Meile verwandeln werden. Das zweitägige Meistermenü für die BVB-Fans ist angerichtet. Aus sportlicher Sicht könnte die Klopp-Elf mit einem abschließenden Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr live im DerWesten-Ticker) sogar noch eine süße Vorspeise servieren. Doch abseits des Rasens könnte genau diese Partie auch einen faden Beigeschmack bei den feierhungrigen BVB-Fans hinterlassen.
Fans konzentrieren sich auf die Meisterfeier
Nach diesem Auftreten einiger vermeintlicher Frankfurter "Fans" besteht also zumindest Grund zur Sorge, dass die Dortmunder Meisterfeier von Chaoten gestört werden könnte. Laut Sebastian Walleit haben die BVB-Fans allerdings keine Angst, dass ihre Meisterparty getrübt werden könnte. "Die Fans konzentrieren sich voll auf das letzte Heimspiel und die Meisterfeier, nicht auf mögliche Frankfurter Störungen", sagt der Dortmunder Fanbeauftragte. Anders sehe das natürlich auf organisatorischer Ebene aus: "Wir werden uns auf alle Eventualitäten einstellen und situativ angemessen reagieren", so Walleit.
Die Stadt Dortmund und die Polizei ließen lediglich durchsickern, dass es in Verbindung mit der Frankfurter Polizei Überlegungen gebe, einschlägig bekannte Randalierer gar nicht erst anreisen lassen zu wollen. Ansonsten wollten sie sich nach den neuerlichen Frankfurter Krawallen noch nicht zur Sicherheitslage äußern und haben auf Freitag verwiesen. Dann soll im Rahmen einer Pressekonferenz das Sicherheitskonzept erläutert werden. Einen Tag vor dem Spiel.