München. Voll des Lobes waren die Akteure des BVB nach ihrem 3:0-Erfolg beim Deutschen Meister aus München. Voll des Lobes für die taktische Marschroute des Trainers, voll des Lobes für die eigene Leistung. Besonders für Henrikh Mkhitaryan hatte der Sieg eine große Bedeutung. Die Stimmen zum Spiel.

BVB-Trainer Jürgen Klopp: Das war eine außergewöhnliche Woche für uns. Die Mannschaft hat das fantastisch gemacht. Wir kennen nicht viele Situationen, in denen sich die Bayern befinden, aber die Situation, schon vor Ende der Saison Meister zu sein, kennen wir schon. Das ist kein Kindergeburtstag, besonders wenn dann ein Gegner kommt wie wir, der sich viel vorgenommen hat. Das war brutal harte Arbeit, aber die Punkte tun uns auch brutal gut. Es sind gegen diese Bayern fast schon Bonuspunkte.

Bayern-Trainer Pep Guardiola: Wir haben unser Passspiel nicht gefunden, unser Aufbau war zu langsam. Ohne Ordnung gegen Dortmund angreifen ´darf man nicht - sie sind die Meister des Konterspiels. Wir haben den Rhythmus verloren. Wir müssen Lösungen finden, wir haben viele, viele Probleme. So haben wir keine Chance in der Champions League.

BVB-Kapitän Sebastian Kehl: Wir freuen uns riesig. Ein 3:0 in München habe ich auch noch nicht erlebt, das nehmen wir gerne mit. Es ist auch für die Tabelle sehr, sehr wichtig gewesen, hier ein Ausrufezeichen zu setzen. Die Bayern sind mit der vollen Kapelle angereist, die wollten auch gewinnen. Wir wollen unbedingt nach Berlin, da war das Spiel heute sehr wichtig und das am Dienstag wird es sein.

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Bayern-Sportdirektor Matthias Sammer: So wie diese Niederlage zustande gekommen ist, ist das ärgerlich. Mit dem Rhythmus, mit unserem Spielaufbau, damit, dass wir nie die richtige Entscheidung getroffen haben, wenn wir mal ein Stück weiter waren, wie wir dann in solchen Situationen den Ball wieder zurück gespielt haben, können wir nicht zufrieden sein. Damit kann man erstens keinen Druck entwickeln und spielt zweitens den Dortmundern in die Karten, weil sie genau in diesen zentralen Bereichen die Bälle gewinnen wollen. Wir waren in den entscheidenden Phasen nicht konzentriert genug und haben die Dortmunder ein bisschen eingeladen. Unsere Spieler sind keine Roboter, sie haben auch Gefühle, und auf dem Niveau, auf dem Borussia Dortmund spielt, reicht das dann nicht aus. Wir sind Deutscher Meister, die Liga ist durch, deswegen ist das kein Beinbruch. Aber wir müssen das akribisch aufarbeiten. Wir müssen den Fokus darauf legen, dass Fußball zu großen Teilen mit dem Kopf gespielt wird und dann wieder in die Spur kommen.

BVB-Präsident Reinhard Rauball: Wie der Trainer die Mannschaft eingestellt hat, die aggressivem Pressing, einer hohen Verteidigung, und wie die Mannschaft das dann auch über 80 Minuten durchgehalten hat, war wirklich außergewöhnlich. Dafür muss ich ihr ein Kompliment aussprechen, das ich ihr bisher in dieser Saison noch nicht ausgesprochen habe. Das war ein wichtiger Sieg auf dem Weg zu unserem Ziel, der Vize-Meisterschaft. Diesem Ziel sind wir heute ein Stück näher gekommen. Das war ein Sieg, der für die Konkurrenz sehr unerwartet war und für uns sehr erfreulich.

BVB-Topscorer Marco Reus: Nur in der Art und Weise, wie wir es heute getan haben, kann man hier bestehen. Wenn wir uns hinten reinstellen, wie es viele andere hier tun, wird es sehr schwer. Wir haben das vor allem in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht und unsere Chancen auch sehr gut genutzt. Dass Bayern viel Ballbesitz haben wird, war uns vorher bewusst. Aber für uns war es wichtig, dass wir früh attackiert haben, weit vorne die Ballgewinne hatten. Dann ist es nicht mehr so weit vor dem Tor, das war, glaube ich, heute der Schlüssel zum Erfolg. Diese Woche hat uns absolut nach vorne gebracht.

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BVB-Torschütze Henrikh Mkhitaryan: Wir sind sehr, sehr glücklich, weil es ein ganz schwieriges Match war und wir den zweiten Platz gegenüber Schalke verteidigt haben. Es ist schwer zu beschreiben, wie glücklich ich bin, das 1:0 gemacht zu haben. Es war sehr wichtig, dass wir gut verteidigt haben, das erste Tor gemacht haben und dann in der zweiten Halbzeit uns auf das Kontern konzentrieren konnten. Nach dem Spiel gegen Real Madrid habe ich mich sehr über die vergebenen Chancen geärgert. Aber so ist Fußball, es geht einfach weiter. Und jetzt ist der Kopf wieder oben.