Hagen. . Obwohl der FC Bayern klarer Favorit in der Beko Basketball-Bundesliga ist, will sich Phoenix Hagen am Sonntag gegen die Münchener nicht verstecken. Trainer Ingo Freyer kann personell aus dem Vollen schöpfen: „Im Sport hat man immer eine Chance!“

„Im Sport hat man immer eine Chance“, sagt Ingo Freyer. Was soll der Trainer des Basketball-Bundesligisten Phoenix Hagen vor dem Gastspiel beim FC Bayern München sonst auch sagen? Schließlich steigt er am Sonntagmorgen mit seiner Mannschaft in Köln in den Flieger, um dem Tabellenführer ab 17 Uhr im Audi Dome einen möglichst harten Kampf zu liefern. Anderenfalls könnte man dem Gastgeber-Team von Trainer Svetislav Pesic die Punkte ja per Post zuschicken.

In der Bundesliga sind die Bayern nach sechs Spieltagen noch ungeschlagen, in Europa waren sie es bis Donnerstagabend ebenfalls. Im Euroleague-Spiel bei Titelverteidiger Olympiakos Piräus lag das Münchener Star-Ensemble Mitte des letzten Viertels mit fünf Punkten vorn und Sekunden vor Schluss beim 83:84 noch auf Tuchfühlung, um die Partie letztlich mit 83:88 abzugeben. „Ich gratuliere meinen Spielern. Wir haben die Message gesendet: Auch in Deutschland existiert Basketball“, sagte Coach Pesic nach dem Duell mit „Europas bestem Team der vergangenen beiden Jahre.“ Und Sohn Marko Pesic pflichtete bei: „Ich denke, dass wir aus diesem Spiel viel ziehen können.“ Wobei der Sportdirektor der Bayern-Korbjäger wohl mehr an die nächsten internationalen Aufgaben als an das Bundesliga-Spiel am Sonntag gegen Hagen dachte.

Dass die Münchener so fokussiert wie möglich auf die Euroleague sind und ein Bundesliga-Heimspiel gegen ein Mittelfeldteam vielleicht nicht mit der letzten Konzentration angehen, wünscht sich natürlich Ingo Freyer. Gleichwohl weiß der Phoenix-Coach, dass sein früherer Trainer Svetislav Pesic, mit dem er als Spieler von Alba Berlin den Korac-Pokal gewann, alles daran setzen wird, um so etwas zu verhindern. Und tief genug besetzt, um die permanente Doppelbelastung wegzustecken, ist der Spitzenreiter auch ohne den aktuell an der Hand verletzten Deon Thompson.

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Dass er das Team auf dem Feld nicht nur anführen, sondern auch exzellent werfen kann, bewies der aus Kiew gekommene Malcolm Delaney auch in Piräus. Unter dem Korb ist der 2,10-m-Mann Boris Savovic kaum zu stoppen. Nihat Djedovic ist mit 13,5 Punkten im Schnitt zuverlässigster Scorer, die aktuellen oder ehemaligen Nationalspieler Robin Benzing, Heiko Schaffartzik, Yassin Idbihi und Steffen Hamon sowie Chevon Troutman sind weitere Stützen des Titeltopfavoriten, der in der Bundesliga noch kein Spiel gegen Phoenix Hagen verloren hat.

Aber wie sagt Ingo Freyer: „Eine Chance, das zu ändern, hat man immer!“ Personell steht dem nichts entgegen. Nachdem Nikita Khartchenkovs Rückenbeschwerden abgeklungen sind, kann der Phoenix-Coach aus dem Vollen schöpfen.

Delaney ist Bayers Topscorer in Piräus

Malcolm Delaney war bei der 83:88-Europaleague-Niederlage in Piräus mit 20 Punkten Topscorer des FC Bayern München. Des Weiteren trugen sich in die Punkteliste ein: Djedovic (13), Taylor (11), Idbihi (10, 9 Rebounds), Benzing (9), Schaffartzik (7), Savovic (7, 9 Rebounds) und Bryant (4).