Hagen. . Das Erreichen der Playoffs war für Phoenix Hagen historisch und eine große Nummer. Nach einer tollen Saison steht aber fest, in der Sommerpause wartet viel Arbeit auf der Management des Basketball-Bundesligist, denn viele Spieler haben Begehrlichkeiten der Konkurrenz geweckt. Wir haben die Tendenzen bei den einzelnen Akteuren aufgezeigt.

Das Playoff-Aus war bei Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen schnell abgehakt, in Erinnerung wird das ausgedehnte Nachspiel bleiben. „Das war der Hammer - und sehr bewegend“, zeigte sich Bernd Kruel noch am Tag darauf zutiefst beeindruckt von den emotionalen Abschiedsszenen am Ischeland: „Ich habe ja schon ein paar Sachen erlebt, aber das war schon ganz besonders.“ Nicht nur deshalb denkt der 36-Jährige weiter nicht ans Aufhören, sondern strebt seine 20. Erstliga-Saison an - auch wenn er zuletzt nicht über Kurz-Einsätze hinaus kam. Kruel: „Wenn ich sinnvoll helfen kann, würde ich gern noch ein Jahr spielen.“

Ein grundsätzlich großes Interesse, weiter diesem ganz besonderen Phoenix-Team anzugehören, betonen auch die meisten anderen Spieler. Dass tatsächlich auch ein Großteil bleibt, ist damit indes nicht ausgemacht. Bis auf Larry Gordon hat bisher noch niemand die Phoenix-Offerte angenommen. „Fast jeder hat eine Super-Saison gespielt“, weiß Hagens Geschäftsführer Oliver Herkelmann - ungeachtet des zweifellos vorhandenen Wohlfühlfaktors in Hagen - um die Begehrlichkeiten der Konkurrenz: „Einige Spieler sagen, sie wollen mit einer Entscheidung noch warten, mit anderen sind wir in guten Gesprächen.“ Er hofft auf eine Verlängerungs-Quote „jenseits der 50 Prozent“. Und sieht sich mit den Trainern Ingo Freyer und Steven Wriedt parallel nach Alternativen um. Eine Rückkehr von Jacob Burtschi etwa war schon Thema, der US-Flügelcenter indes steht anderswo vor der Vertragsunterzeichnung.

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Wie die Tendenzen bei den einzelnen Akteuren sind, macht der nachfolgende Überblick deutlich:

Nr. 5: David Bell (31)

(38 Spiele, 28 min., 15,7 Punkte)

Mehr Dreier als der Phoenix-Kapitän nimmt niemand in der Liga, besonders im Schlussviertel hat er so manches Spiel mit heißer Hand entschieden. Beim Zug zum Korb allerdings ist die Quote des Fitness-Fanatikers steigerungsfähig. Hat ein Angebot vorliegen. Und wurde 2011, als er Phoenix verließ, in Groningen nicht glücklich.

Nr. 6: Adam Hess (32)

(38 Spiele, 23 min., 11,4 Punkte)

Wurde mit zunehmender Anpassung vom Quakenbrücker System-Basketball zum Hagener Tempostil im Saisonverlauf immer wichtiger. Phoenix hat schon vor längerem die Vertragsverlängerung um zwei Jahre angeboten, der Deutsch-Amerikaner zögert mit einer Zusage. Wohl auch weil er angesichts seiner starken Leistungen und vor allem des deutschen Passes auch für finanzkräftigere Teams interessant ist.

Nr. 8: Mark Dorris (27)

(31 Spiele, 21 min., 10,6 Punkte)

Eine so große Rolle wie bei seinem ersten Phoenix-Engagement hatte „Mr. Fantastic“ diesmal nicht, als Energie-Bringer von der Bank - das zeigte nicht zuletzt sein Fehlen beim Saisonfinale - aber ganz wichtig. Die Verhandlungen mit ihm sind fortgeschritten. „Wenn ich in Deutschland spiele, dann nur in Hagen“, betont Dorris.

Nr. 10: Fabian Bleck (20)

(10 Spiele, 5 min., 0,9 Punkte)

Gegen Ende der Saison vom Coach häufiger gebracht, nutzte der athletisch verbesserte Youngster seine Chancen couragiert. Sein Block gegen Bambergs Riesen Sharrod Ford war einer der Höhepunkte der Spielzeit. Hat Optionsvertrag für 2013/14, dürfte dann mehr Spielanteile erhalten.

Nr. 15: Bernd Kruel (36)

(33 Spiele, 11 min., 3,5 Punkte)

Nach seiner Erkrankung ging die Spielzeit des Routiniers in den Keller, beim forcierten „Small Ball“ fand der Coach kaum noch Verwendung für ihn. Mit seiner Spielintelligenz könnte „Storch“ auch im nächsten Jahr in einer kleineren Rolle, vielleicht eingebunden in ein Engagement abseits des Parketts, noch bleiben - wenn es ins Konzept der Trainer passt.

Nr. 16: Max Kramer (24)

(6 Spiele, 3 min., 0,8 Punkte)

Edelreservist, der klaglos und gut gelaunt die Rolle als Bankdrücker und Trainingspartner hinnahm. Da zu alt für die Doppellizenz, künftig nicht mehr im Kader.

Phoenix-Abschied aus Play-off

Stimmungsvolles Finale im Play-off der Basketballer von Phoenix Hagen gegen Bamberg.
Stimmungsvolles Finale im Play-off der Basketballer von Phoenix Hagen gegen Bamberg. © WP Michael Kleinrensing
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Von Wendt bis White - bleiben die Fan-Lieblinge in Hagen? 

Nr.: 21: Ole Wendt (20)

(38 Spiele,13 min., 3,6 Punkte)

Der U20-Nationalspieler erkämpfte sich auf Anhieb eine feste Rolle in der Rotation, ist Spielmacher der Zukunft und Liebling der Fans. Hat noch ein Jahr Vertrag.

Nr. 23: Larry Gordon (26)

(38 Spiele, 29 min., 12,6 Punkte)

Allrounder, bester Rebounder und treffsicherster Dreierschütze im Team. Hat seinen Marktwert enorm gesteigert. Gut, dass Phoenix um zwei Jahre mit ihm verlängert hat.

Nr. 31: Abe Lodwick (24)

(37 Spiele, 17 min., 6,4 Punkte)

Profi-Neuling vom College, der mit stetem Kampfgeist und an guten Tagen auch als Dreierschütze überzeugt hat, dem aber die Konstanz fehlte. Rückkehr ist nicht ausgeschlossen, aber nicht unbedingt die erste Option.

Nr. 33: Dino Gregory (23)

(38 Spiele, 26 min., 7,5 Punkte)

Vom Wackelkandidaten zum besten Blocker der Liga, passt als „kleiner“, beweglicher Center perfekt zum Hagener Stil. An Verlängerung ist Phoenix stark interessiert und verhandelt schon länger darüber. Hat sich aber auch in den Blickpunkt der Konkurrenz gespielt.

Nr. 34: Davin White (31)

(38 Spiele, 30 min., 17,1 Punkte)

Hagens „MVP der Herzen“, Ligabester bei Punkten und Steals, dazu Vierter bei den Assists. Der schnelle Mann aus Arizona hat ein erneut verbessertes Angebot vorliegen, könnte aber im Herbst einer nicht ganz geradlinig verlaufenen Karriere seine statistischen Top-Werte auch bei zahlungskräftigeren Klubs vergolden wollen. „Hagen ist meine erste Option“, sagt White, was ihm - zumindest emotional - auch jeder abnimmt.

Nr. 44: Björn Schoo (31)

(17 Spiele, 4 min., 1,1 Punkte)

Das einzige Missverständnis bei den Transfers. Der 2,13-m-Mann erwies sich als zu langsam für den Phoenix-Stil. Folglich kein Thema fürs nächste Jahr.