Hagen. . Mit großem Selbstbewusstsein reist Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen zur nächsten Auswärtspartie nach Bayreuth. Die Bilanz spricht eine klare Sprache: nur eins der letzten fünf Duelle verlor Phoenix gegen den BBC. Dennoch übt sich das Team vor dem Spiel in Zurückhaltung.

Die Bilanz ist positiv, doch was heißt das schon in dieser Saison voller Überraschungen. Fünfmal traf Phoenix Hagen in der Basketball-Bundesliga bisher auf den BBC Bayreuth, nur das allererste Duell verlor man. Wie schnell es gegen den aktuellen Tabellen-14. auch schief gehen kann, merkten die Hagener im Hinspiel am 1. Dezember, als sie beim hauchdünnen 77:75-Heimsieg einen klaren Vorsprung fast noch verspielt hätten. Am Samstag um 19.30 Uhr in der Bayreuther Oberfrankenhalle wartet mithin eine schwere Aufgabe auf das Team von Phoenix-Coach Ingo Freyer, das mussten zuletzt die dort deutlich unterlegenen Berliner und Bonner leidvoll erfahren.

Phoenix erwartet einen stärkeren Gegner als im Hinspiel

Nach vier Auswärtssiegen in Serie bleibt man gern im Rhythmus, die Pause durch das Allstar-Wochenende kam Phoenix dennoch sehr gelegen. „Alle wirken etwas frischer“, hat Coach Freyer nach dem kurzen Heimaturlaub gerade der US-Spieler festgestellt, „und konditionell kann man keine Unterschiede erkennen.“ Ein Eindruck, den auch Routinier Bernd Kruel nur bestätigen kann: „Körperlich sind wir in einer Super-Verfassung. Und gerade mental war die Pause wichtig.“ Und Mark Dorris, der in Europa geblieben ist, twitterte schon vor deren Heimkehr an seine US-Landsleute: „Ich hoffe, ihr habt alle eure Batterien wieder aufgeladen. Es gibt noch eine Menge Arbeit zu tun.“

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Mit wieder vollen Akkus macht sich der Phoenix-Tross schon heute auf den Weg nach Bayreuth, um dort auf ein gegenüber dem Hinspiel verändertes Team zu treffen. „Kevin Hamilton macht die Mannschaft einfach besser“, hat Freyer großen Respekt vor dem nach langer Verletzungspause ins BBC-Team zurückgekehrten US-Spielmachers: „Er bringt viel Erfahrung und Kreativität.“ Mit Hamilton, Topwerfer Bryan Bailey und den jungen Deutschen Nicolai Simon und Simon Schmitz sei die Bayreuther Aufbau-Garde stärker besetzt als beim Auftritt in Hagen.

Auch der litauische Flügelspieler Arvydas Siksnius ist wieder dabei, während zuletzt Beckham Wyrick verletzt fehlte. BBC-Prunkstück ist indes weiter die schon am Ischeland starke Centergarde mit 2,08-m-Mann Gary McGhee, Jason Cain und Joe Trapani, alles im Schnitt zweistellig punktende US-Amerikaner. „Im Gegensatz zu uns geht offensiv in Bayreuth viel über die Großen“, weiß Freyer um die Herausforderung für seinen „Frontcourt“.

Hagen mangelt es nicht am nötigen Selbstvertrauen

Auch vor diesem Hintergrund erfreut den Phoenix-Coach die Rückkehr von Björn Schoo nach dessen Knie-Operation ins Team. „Für ein paar Minuten kann er schon Entlastung bringen“, ist Freyer überzeugt. In der Spielpause arbeitete Schoo am konditionellen Rückstand, in dieser Woche stieg er ins Mannschaftstraining ein und hielt dort ohne Beschwerden mit.

Und an Selbstbewusstsein mangelt es den Hagenern nach den jüngsten Erfolgen auch nicht. Zwar kann Bayreuth mit den Heimsiegen gegen Berlin (90:65) und Bonn (77:61) sowie starken Auftritten bei den Titelkandidaten Bamberg und München respektable Ergebnisse vorweisen. Doch Freyer ist sicher: „Auch die Bayreuther werden denken, Hagen hat zuletzt aber ziemlich gut gespielt.“ Center Kruel jedenfalls freut sich auf die Reise nach Oberfranken: „Ich finde die Halle sehr angenehm.“ Der Routinier war dabei, als hier 2009 der entscheidende Schritt zum Bundesliga-Aufstieg gelang.