Hagen. . Peter Brochhagen löst Christian Stockmann als Geschäftsführer bei Phoenix Hagen ab. Erdal Keser und Wolfgang Heyder steigen in den Aufsichtsrat ein.
Der Umbruch bei Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen bekommt neue Dynamik: Bei der Weihnachtsfeier von Mannschaft und Sponsoren am Dienstag Abend gab der neue Aufsichtsratsvorsitzende Sven Eklöh drei zentrale Personalien bekannt. Ab sofort ist Peter Brochhagen neuer Geschäftsführer der Basketball Hagen GmbH & Co. KGaA, löst den seit einem halben Jahr in dieser Funktion amtierenden Christian Stockmann ab. Zudem konnte Eklöh zwei überregional bekannte Persönlichkeiten für den Phoenix-Aufsichtsrat gewinnen: Erdal Keser, in Hagen lebender türkischer Ex-Fußballnationalspieler, und Wolfgang Heyder, langjähriger Manager von Basketball-Meister Brose Baskets Bamberg. „Wir brauchen Aufbruchstimmung, auch darum bin ich hier“, sagte Eklöh: „Diese drei Personalien stehen symbolisch dafür.“
Erst im Juni war Sanierer Stockmann, nachdem er die Geschäftsführung bei der alten Phoenix Hagen GmbH übernommen hatte, in der Nachfolge von Oliver Herkelmann auch als Geschäftsführer der für den Bundesliga-Betrieb zuständigen Basketball Hagen GmbH & Co. KGaA installiert worden. Und hatte seither die Geschicke des Erstligisten geleitet. Für einen befristeten Zeitraum, wie der Klub nun mitteilte (Eklöh: „Er war interimistisch tätig“), seit Wochen sei die intensive Suche nach einem Nachfolger gelaufen. Im 53-jährigen Hagener Peter Brochhagen, in den Achtzigern Regionalliga-Handballer beim VfL Eintracht Hagen und nach dem Geschäftsführer-Job bei den Trink & Spare Getränkemärkten in den letzten drei Jahren als selbstständiger Unternehmensberater tätig, hat man diesen gefunden. Stockmann soll ihn bis zum Jahresende bei seinem Amtsantritt begleiten und Phoenix auch danach als Berater zur Seite stehen.
Phoenix strukturell und wirtschaftlich entwickeln
In einer Gesellschafter-Versammlung am Sonntag war die personelle Neuausrichtung beschlossen worden. Man müsse Phoenix strukturell und wirtschaftlich entwickeln, sagte der seit Ende Oktober als Aufsichtsrats-Chef fungierende Eklöh: „Dafür ist Peter Brochhagen als Wirtschaftsexperte mit tiefen Hagener Wurzeln genau der richtige Mann.“ Dieser betonte, er freue sich auf die Herausforderung. „Als die Anfrage kam, habe ich mit dem Herzen entschieden, ohne die Zahlen zu kennen“, sagte er, „ich glaube, dass Hagen und Phoenix Hagen viel mehr Potenzial haben. Phoenix ist das Aushängeschild der Stadt, daraus machen wir ein bisschen zu wenig.“ Dabei müsse, so Brochhagen, statt nur Vergangenheitsbewältigung zu betreiben, der Blick sehr schnell nach vorne gehen.
Dabei helfen sollen zwei neue Mitglieder im Aufsichtsrat mit überregionalem Renommee: Erdal Keser (54), langjähriger Bundesliga-Fußballer bei Borussia Dortmund und 25-maliger türkischer Nationalspieler, war zuletzt als Sportdirektor bei Galatasaray Istanbul und dann - bis zur Trennung im letzten September - beim Schweizer Zweitligisten FC Wil aktiv, bei dem er mit einem türkischen Investor eingestiegen war.
Hilfe mit Know-how und Netzwerken
Bestens bekannt in Basketball-Kreisen ist Wolfgang Heyder (59), der als Geschäftsführer den Aufschwung der Bamberger Bundesliga-Basketballer zu sechs deutschen Meistertiteln zwischen 1999 und 2014 maßgeblich gestaltete. Er ist seit diesem Jahr Manager des Handball-Zweitligisten und Eintracht-Rivalen HSC 2000 Coburg, nun soll er Phoenix mit professionellem Rat helfen. „Er hängt am Basketball, ist ein positiv Basketball-Verrückter“, sagte Eklöh, der Heyder persönlich schon lange kennt. „Wir brauchen auch im Aufsichtsrat Know-how und Netzwerke“, betonte der Aufsichtsratschef, das immense Wissen von Keser und Heyder um den Jugend- und Spitzensport werde Phoenix maßgeblich helfen.