Hagen. . So deutlich wie gegen Bayreuth hat Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen noch nie gewonnen. Der Rekord ist auch ein Verdienst der starken Defensive.
- Acht Playoff-Kandidaten hier, neun Teams mit negativem Punktekonto dort: Nur Phoenix Hagen hat als Tabellenneunter in der Basketball-Bundesliga ein ausgeglichenes Konto.
- Mit nur 60 Gegenpunkten haben Hagener gegen Bayreuth auch defensiv neue Bestmarke gesetzt.
- Pascal Zahner-Gothen erhielt erstmals in heimischer Halle Spielzeit.
Acht Playoff-Kandidaten hier, neun Teams mit negativem Punktekonto - darunter auch noch die eigentlich ambitionierteren Mannschaften aus Ulm und Bonn - dort: Die Basketball-Bundesliga ist nach zwölf Spieltagen zweigeteilt, nur Phoenix Hagen hat als Tabellenneunter ein ausgeglichenes Konto. In jeder Beziehung, mit jeweils drei Siegen und Niederlagen daheim und in der Fremde. Nur das Korbverhältnis des Teams von Trainer Ingo Freyer ist mit 995:1010 leicht negativ. Grundsätzlich aber ist der sportliche Trend durchweg positiv. Über den 100:60-Rekordsieg gegen Bayreuth, den dritten Erfolg in Serie, staunte auch Marketingleiter Oliver Herkelmann: „Normalerweise kennen wir das eher andersherum.“
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Ob es einen so hohen Hagener Bundesliga-Sieg bereits gegeben habe, hätte von den aktuellen Spielern am ehesten David Bell beurteilen können müssen. Immerhin trägt der Kapitän in der fünften von sieben Erstliga-Spielzeiten das Phoenix-Trikot. „Möglicherweise gegen Oldenburg“, rätselte Bell nach der Schlusssirene, der legendäre Heim-Triumph gegen die Niedersachsen am 13. November 2010 war indes „nur“ ein 89:62. Bisherige Bestleistung war ein 107:77 in Bremerhaven - mit neun Bell-Dreiern - in der gleichen Saison. In der Bundesliga wohlgemerkt, eine Spielklasse tiefer hatte Phoenix Lich (124:70) und Bremen (111:69) im Aufstiegsjahr 2008/09 noch deutlicher bezwungen.
Bei Phoenix Hagen steigt das Selbstbewusstsein
Das Oldenburg-Match vor gut fünf Jahren hatte allerdings Bell im Kopf, als er betonte: „Das heute war eine andere Art von Sieg, das war eine wirkliche Team-Anstrengung.“ Was durch sieben zweistellig treffende Phoenix-Spieler untermauert wird. „Wir versuchen, konstant zu spielen, jeder hilft jedem“, beschreibt es der Kapitän, der selbst bei „nur“ elf Punkten eher als Vorbereiter mit neun Assists glänzte. Nach den vorangegangenen Erfolgen gegen die Top-Teams Oldenburg und Ludwigsburg verwies Bell auf das gestiegene Selbstbewusstsein eines funktionierenden Ensembles: „Wir sehen, dass wir immer eine Siegchance haben, wenn wir den Game-Plan umsetzen.“
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Und wenn Phoenix die Konzentration über die gesamte Spielzeit wahrt, wie Coach Freyer betonte. „Wir hatten die Intensität, die Aggressivität und Körpersprache, damit haben wir Bayreuth niedergekämpft“, sagte der Trainer, „und wir haben den Fokus nie verloren.“ Auch bei hoher Führung ließ sein Team in den Defensivbemühungen nicht nach. Nur 60 Gegenpunkte sind für Phoenix auch Bestwert zu Erstliga-Zeiten. Wobei Freyer auch schnell bemüht war, jeglichen Überschwang zu verhindern: „So ein Spiel gibt es nicht alle Tage, das war eine Ausnahme.“ Jetzt gelte es, sich auf den Auftritt am nächsten Samstag bei den Eisbären Bremerhaven zu konzentrieren. Freyer: „Man sieht ja, wie gut die in letzter Zeit spielen.“