Hagen. . Hoch motiviert fährt Ivan Elliott mit Phoenix Hagen zu seinem Ex-Arbeitgeber Ludwigsburg. In der Region wohnt die Familie seiner Lebensgefährtin.

Den Triumph des Ex-Ludwigsburgers im Trikot von Phoenix Hagen erlebte Ivan Elliott auf der Seite der Verlierer. Als Mark Dorris vor drei Jahren mit 29 Punkten maßgeblich zum Hagener 89:69-Sieg in der MHP Arena Ludwigsburg beitrug, zählte Elliott zu seinen Gegenspielern. Mittlerweile ist der 29-jährige US-Amerikaner in einer ähnlichen Situation wie Dorris damals. Am Samstag um 20.30 Uhr kehrt er als Phoenix-Akteur an seine alte Wirkungsstätte zurück, auch er hatte bei den Barockstädtern einen unbefriedigenden Abschied. Die Aufgabe gegen das Ex-Team indes erscheint ungleich schwerer: Vom Abstiegskandidaten haben sich die MHP Riesen Ludwigsburg zum Top-Team gemausert, führen aktuell sogar die Basketball-Bundesliga an.

Phoenix-Flügelcenter musste zahlreiche Tickets besorgen

„Das ist schon ein spezielles Spiel für mich, ich bin aufgeregt“, räumt Elliott vor der Rückkehr in die temporäre Heimat ein. Zahlreiche Tickets musste der Phoenix-Flügelcenter für die Partie in Ludwigsburg besorgen, die Familie seiner Lebensgefährtin Cherrelle lebt in der Region: „Die meisten werden mich das erste Mal live spielen sehen.“ Für eine Extraportion Motivation dürfte auch die sportliche Konstellation sorgen: Kurz nach der Riesen-Pleite gegen Phoenix am 27. Dezember 2012 kam Trainer John Patrick nach Ludwigsburg, nach einigen Neuzugängen war Elliott in der Schlussphase der Spielzeit meist auf die Tribüne zum Zuschauen verdammt. „Die Saison ging nicht in die richtige Richtung“, erinnert er sich.

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Coach Patrick ist als einziger auch heute noch in Ludwigsburg - und hat dort ein starkes Team geformt, das in der Liga bisher nur einmal gegen die EWE Baskets Oldenburg unterlag. Im Eurocup sind die Riesen kurz vor dem Weiterkommen, auch wenn man am Mittwoch in Reggio Emilia in letzter Sekunde mit 68:69 unterlag. Es war nach vier Siegen nach Verlängerung die erste enge Partie, die die Ludwigsburger nicht für sich entscheiden konnten. „Die sind noch stärker als letzte Jahr“, sagt Phoenix-Trainer Ingo Freyer, „vom Talent und Potenzial her sind sie vielleicht nicht mit Bamberg, Berlin oder Bayern vergleichbar, aber sie haben andere Tugenden.“

So ist das Ensemble um die Ausnahme-Center Jon Brockman und Jason Boone in der Liga führend bei den Offensiv-Rebounds - noch vor Phoenix. Und mit aggressivem Spielstil und viel Athletik stellt man die Konkurrenten vor große Probleme. Mit Mustafa Shakur und Roderick Trice kamen zwei erfahrene Guards, Rookie Tekele Cotton scheint die passende Ergänzung. Auf dem Flügel sind der Finne Shawn Huff und Royce O’Neal Stammkräfte, mit deutschem Pass komplettieren Brad Loesing, David McCray, Alvaro Munoz und Adam Waleskowski die Rotation. Ex-Nationalspieler Chris McNaughton dagegen erhält kaum Spielanteile. „Das wird hart, Ludwigsburg spielt sehr physisch“, weiß Elliott, „vor allem beim Rebound müssen wir sie kontrollieren.“ Der 76:74-Coup gegen Oldenburg hat aber auch die Hagener selbstbewusster gemacht. „Wir sind fähig, auch die guten Teams zu schlagen“, formuliert es Elliott. Und der aktuelle Spitzenreiter gehört zweifellos in diese Kategorie.