Hagen. . Das 76:74 war der zweite Phoenix-Sieg beim fünften Heimauftritt in dieser Saison. Der Heimfluch der vergangenen Spielzeit, ist erst einmal gebannt.

Basketball ist ein Spiel der Läufe, sagt man. Bundesligist Phoenix Hagen hatte am ersten Adventssamstag den entscheidenden Lauf zur richtigen Zeit. Und zwar zum Schluss, als es darauf ankam. Nach einem 53:67-Rückstand sieben Minuten vor Schluss kämpfte das Team von Trainer Ingo Freyer den Tabellenvierten Ewe Baskets Oldenburg in der Enervie Arena durch einen 23:7-Schlussspurt nieder.

Der 76:74-Erfolg war der zweite Heimsieg beim fünften Auftritt vor eigenen Fans in dieser Saison. Der Heimfluch der vergangenen Spielzeit, in der es nur ein sportliches Erfolgserlebnis am Ischeland gab, ist erst einmal gebannt.

Couragierter Phoenix-Auftritt

Danach sah es lange nicht aus. Obwohl Phoenix von Anfang an couragiert auftrat, geriet die Freyer-Truppe nach einem 5:2-Start erst einmal mit 9:18 ins Hintertreffen. Dass sich Kapitän David Bell und Co. bis zum Ende des ersten Viertels auf 22:24 heranarbeiteten war bemerkenswert, denn die Dreier fielen gegen die körperlich größeren Oldenburger nicht. Nur ein Wurf bei sechs Versuchen von jenseits der 6,75-m-Linie fand in den ersten zehn Minuten sein Ziel.

Und es sollte in der Folgezeit kaum besser werden. Bei Halbzeit stand eine Dreierquote von 3/12 auf dem Statistikzettel. Dass der Rückstand gleich geblieben war (39:41), galt als Indiz dafür, dass Phoenix andere Sachen richtig machte. Bei den Rebounds hatte man knapp mit 20:18 die Nase vorn, die Defensive der Gastgeber ließ die physischen Vorteile der Ewe Baskets kaum zu Geltung kommen.

Im dritten Spielabschnitt konnten die Freyer-Schützlinge ihre weiterhin schwache Trefferquote von außen zunehmend schlechter kompensieren. Oldenburg setzte sich langsam ab (39:44, 45:53) und führte durch drei verwandelte Freiwürfe von Vaugh Duggins zum Ausklang dieses Viertels erstmals mit zehn Punkten (51:61). Niklas Geske hatte den einzigen Dreier im dritten Durchgang versenkt, die Gesamtausbeute lag jetzt bei 4/21. Ohne Wurfglück von außen, das war den 2865 Zuschauern klar, war diese Partie nicht mehr zu drehen.

Jefferson sorgt mit seinen Punkten für die Initialzündung 

Beim Stand von 53:67 (32.) vergab Adam Hess aus der Nahdistanz. Die Hoffnungen der Phoenix-Fans schwanden weiter. Bis Brandon Jefferson mit seinen ersten Punkten des Spiels, einem Dreier zum 58:68, für die Initialzündung sorgte. Fünf Minuten vor dem Ende traf er erneut von jenseits der 6,75-m-Linie, obwohl er dabei gefoult wurde. Mit dem Bonuswurf machte Jeffersen sein Vierpunktespiel zum 64:69 perfekt. Jetzt war Alarm in der Halle. Was alle Phoenix-Akteure beflügelte.

Phoenix kam immer näher heran (68:70, 73:74), ging aber nicht in Führung. Doch das Beste kommt bekanntlich zum Schluss. Acht Sekunden waren noch auf der Uhr, als erneut Brandon Jefferson nach Anspiel von David Bell den Sieg bringenden Dreier versenkte. Riesenjubel am Ischeland! Und noch einmal, als der letzte Wurf von Oldenburgs Nemanja Alexandrov mit der Schlusssirene vom Ring abprallte.

Drijenic: "Am Ende nicht konsequent gearbeitet"

„Wir haben das Spiel lange kontrolliert, aber am Ende nicht konsequent gearbeitet. Deshalb haben wir verdient verloren“, bilanzierte Baskets-Coach Mladen Drijenic. „Unsere Verteidigung war über 40 Minuten stark“, lobte Ingo Freyer. „Und am Ende haben wir diesmal den entscheidenden Wurf getroffen“, freute sich der Phoenix-Trainer.