Düsseldorf. Das erste Play-off-Finalspiel am Freitagabend gegen SC Rasta Vechta rückt angesichts der erneuten Lizenzverweigerung in den Hintergrund. Kritische Töne gibt es gegen Alexander Reil, den Vorsitzenden des Lizenzierungsausschusses.
Die Basketballer der Baskets stecken mitten in der heißesten Phase der Saison. Nach dem sportlichen Erstliga-Aufstieg wirft die erneute Lizenzverweigerung durch die Basketball-Bundesliga (BBL) viele Fragen auf. Sportlich steht für die Mannschaft von Murat Didin zudem heute Abend (19 Uhr, Karl-Hohmann-Straße) das erste Play-off-Finalspiel gegen SC Rasta Vechta an. Umso mehr verwunderte es, dass der Trainer und Manager gestern noch zu Geschäftsterminen in der türkischen Heimat weilte.
Stellungnahme per SMS
Didin ließ es es sich jedoch nicht nehmen, zu den aktuellen Brandherden seines Klubs in einer ausführlichen SMS Position zu beziehen. In seiner Stellungnahme schlägt der 58-jährige Türke vor allem kritische Töne gegen den Lizenzierungsausschuss und dessen Vorsitzenden Alexander Reil an. Nachdem sich bereits Baskets-Gesellschafter Cem Karasu im NRZ-Interview überaus kritisch mit der Personalie Reil auseinandergesetzt hatte, schlug auch Didin in dieselbe Kerbe und erweckt dabei den Eindruck, gegen seinen Klub eine Verschwörungstheorie zu wittern.
So ist es zumindest als Geschmäckle zu werten, dass Reil als Klubchef der jüngst aus der ersten Bundesliga abgestiegenen Neckar Riesen Ludwigsburg ein ureigenes Interesse an einem Wildcardverfahren hat, welches durch ein Scheitern der Baskets begünstigt würde. Dabei entschied er als Vorsitzender des Lizenzierungsausschusses über Wohl und Übel der Düsseldorfer. Im Zuge einer möglichen Befangenheit wies die BBL nach der erneuten Lizenzverweigerung in ihrer Mitteilung ausdrücklich darauf hin, dass Reil zumindest beim Entscheid in zweiter Instanz nicht beteiligt gewesen sei.
„In diesem Fall stellt sich allerdings die Frage, ob Alexander Reil an der Entscheidung der ersten Instanz beteiligt war und was sich nun geändert haben soll“, wirft Murat Didin in den Raum, „Alexander Reil hat seine Absichten sehr deutlich geäußert. Es gibt dazu nichts weiteres zu sagen!“
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Für Didin ist die erneute Verweigerung der Spielerlaubnis nicht nachvollziehbar. Man werde dies nicht akzeptieren und das Schiedsgericht der BBL anrufen, welches binnen vier Wochen ein endgültiges Urteil sprechen wird.
„Wir haben alle Fragen beantwortet“
„Im Rahmen der Lizenzierung hat unsere Buchhaltungsfirma alle offenen Fragen der BBL beantwortet. Wir haben der Liga sogar mehr Unterlagen vorgelegt, als verlangt wurde. Zudem haben wir unseren kompletten Mindestetat vorgelegt“, so Didin weiter. Dies sei der Grund, warum man völlig zuversichtlich einer Entscheidung entgegenblicke.
Unbefriedigend gestaltet sich die Situation auch für die Spieler. „Wir haben die gesamte Saison über hart gearbeitet und wollen nun in der ersten Bundesliga spielen“, sagt Adam Waleskowski. Pikant: Der Vertrag des deutsch-amerikanischen Centers würde sich nur beim Aufstieg in die BBL um ein Jahr verlängern.
Baskets-Routinier Marin Petric, in den Play-offs bislang der herausragende Akteur, setzt auf eine Trotzreaktion: „Ich will die Zweitliga-Meisterschaft. Auf alles andere haben wir Spieler eh keinen Einfluss!“