Düsseldorf. Im dritten Play-off-Halbfinale gegen Science City Jena setzten sich die Düsseldorf Baskets am Mittwochabend mit 90:80 durch und schafften damit sportlich den Sprung in die Basketball-Bundesliga. Das Zittern um die Spielgenehmigung geht jedoch erst einmal weiter.
Für die Basketballer der Baskets gab es am Mittwochabend kein Halten mehr. Im von der Hallendecke strömenden Konfettiregen ließen die Spieler vor der Haupttribüne die La-Ola-Welle übers Parkett branden. Während Antreiber Terry Tzakopolous gleich eine ganze Batterie an zuvor gut geschüttelten Sektflaschen über seine Mitspieler und Trainer Murat Didin ergoss, mussten die Reisholzer wohl erst einmal alle realisieren, dass sie durch den 90:80 (24:21, 45:40, 66:59)-Sieg im dritten Play-off-Halbfinale gegen Science City Jena zumindest sportlich den Aufstieg in die erste Bundesliga realisiert haben. Und damit künftig schöne Großkaliber wie Alba Berlin oder Bayern München empfangen dürften.
„Wir hatten zu Saisonbeginn viele Probleme. Wohl kaum einer hatte uns damals den Aufstieg zugetraut, doch die Jungs sind alle über sich hinausgewachsen“, jubilierte Chefcoach Didin im klitschnassen Hemd übers Hallenmikrofon.
Jena übernahm gegen Düsseldorf zwischenzeitlich die Führung
Über all den ausgelassenen Jubelszenen lag jedoch die Verweigerung der Erstliga-Lizenz durch die Basketball-Bundesliga (BBL) wie ein dunkler Schleier. Bereits vor der Partie hätten sich die Baskets fast ein (weiteres) Bein auf dem Weg zur Erstliga-Rückkehr gestellt. Entgegen den Aussagen von Gesellschafter Cem Karasu und Trainer Murat Didin, den Einspruch gegen die in erster Instanz verweigerte Erstliga-Lizenz am Montag, bzw. am Dienstag eingereicht zu haben, zuckte man noch bis gestern Nachmittag in der Kölner BBL-Zentrale ahnungslos mit den Schultern.
Erst am frühen Abend, kurz vor Ablauf der einwöchigen Einspruchsfrist, verkündete BBL-Sprecher Dirk Kaiser den fristgerechten Erhalt der Unterlagen. „Die Baskets haben fristgerecht Rechtsmittel eingelegt. Binnen vierzehn Tagen wird nun eine Entscheidung gefällt. Entweder wird die Entscheidung des Lizenzierungsausschusses abgeändert. Oder aber beibehalten. Dann würde den Baskets, sofern gewünscht, noch der Gang vor das Schiedsgericht der BBL bleiben“, erklärte Kaiser gestern gegenüber der NRZ.
Spannend gestaltete sich auch das gestrige dritte Kräftemessen gegen Jena. Entgegen der ersten beiden Duelle erwiesen sich die Thüringer dieses Mal als zäher Brocken, der erst einmal weichgekaut werden musste. Dass sich die Gäste, entgegen einiger Vermutungen der Baskets, noch nicht frühzeitig aufgegeben hatten, bewiesen die Thüringer spätestens, als sie zu Beginn des zweiten Viertels nach 10:18-Rückstand erstmals mit 25:24 durch Garrett Sim die Führung übernahmen.
Düsseldorfer Urgestein Petric holt sich Siegerküsschen ab
Ausgerechnet ein Bärendienst von Jenas Trainer Georg Eicheler und Top-Scorer Sim, deren heftige Proteste gegen eine Entscheidung der Schiedsrichter von diesen jeweils mit einem technischen Foul bestraft wurden, führte die Wende herbei. Dennoch dauerte es bis zur Schlussminute, ehe sich die Baskets vor allem durch Distanzschütze Marin Petric Jena vom Hals geworfen hatten.
Das Düsseldorfer Urgestein, mittlerweile in seiner siebten Saison in der Landeshauptstadt, erstürmte mit dem Schlusspfiff erst einmal die Haupttribüne, holte sich von Frau und Sohn ein Siegerküsschen ab. „Es war in den letzten Jahren nicht immer einfach hier. Ich hatte immer den Traum, mit Düsseldorf in die erste Bundesliga aufzusteigen. Der ist nun wahr geworden. Nun wollen wir uns im Finale auch die Zweitliga-Meisterschaft holen“, strahlte Petric.
DAS SPIEL IN DER STATISTIK:
Baskets: Chones (9), Johnson (6), Liyanage (8), Pfeil (4), Adamczak, Petric (17), Tzakopolous (17), Waleskowski (20), Flomo (7), Collins (2).
Jena: Sim (28), Reyes-Napoles (2), Schwartz (2), Jeka (12), Adomaitis (4), Peric, Barker (5), Watts (10), Roquette (14), Mayr (1), Strauß (2).
Zuschauer: 700.
Wurfbilanz: Baskets 29 von 63 (46 Prozent), Jena 30 von 58 (52 Prozent).
Freiwurfbilanz: Baskets 24 von 38 (63 Prozent), Jena 16 von 20 (80 Prozent).
Rebounds: Baskets 34, Jena 32.