Berlin. Der deutsche NBA-Superstar spricht im Interview über den transatlantischen Kurztrip mit seinen Dallas Mavericks, seinen missglückten Dunking, den Hype in Berlin, die Spiele der NBA-Klubs in Europa und über die Ziele in der neuen Saison.
Dirk Nowitzki über...
...die Stimmung und das Spiel gegen Alba Berlin:
Es war doch witzig. Die Atmosphäre war super und dabei half natürlich die Tatsache, dass das Spiel bis zum Schluss knapp war und wir wirklich kämpfen mussten. Es war allerdings keine gute Partie von uns. Wir haben viele Fehler gemacht, hatten zehn Ballverluste im ersten Viertel und damit ist es schwer, sich einen Vorsprung herauszuspielen. Die Abstimmung hat noch nicht ganz gepasst, wir haben es zwischendurch nicht mal geschafft, den Ball zum Center zu bekommen. Es liegt noch eine Menge Arbeit vor uns. Aber für eine Trainingswoche war es okay.
...über seinen missglückten Dunking:
Das war übel! Ich bin eigentlich gut bis zum Korb durchgekommen, aber dann hat irgendwie das Knie nachgelassen und ich kam überhaupt nicht mehr noch. Das war eine peinliche Aktion. Ich hätte vielleicht einfach einen Lay-up machen sollen, statt zu dunken. Dafür bin ich langsam zu alt (lacht).
...über seine eigene Leisung:
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Ich muss noch eine Menge Arbeiten. Von der Fitness war es okay, aber zwischenzeitlich hatte ich ein bisschen schwere Beine. Es war mein erstes Spiel seit April - also seit sechs Monaten. Ich werde mich von Spiel zu Spiel verbessern und dann in dreieinhalb Wochen bei den Los Angeles Lakers hoffentlich Top-Leistung bringen.
...über seine Wurfauswahl:
Ich hatte ein paar gute Würfe im Spiel. Alba hat versucht uns mit Presse aus dem Spielrhythmus zu bringen. Aber selbst da hatte ich ein paar gute Würfe. Normalerweise treffe ich davon neun von zehn.
...über Dean Thompson von Alba Berlin, der sich für die Mavs empfohlen hat:
Unser Flugzeug ist schon voll und außerdem haben wir schon 15 Leute in unserem Kader. Der ist damit voll (lacht). Thompson ist aber auf jeden Fall ein guter Mann, der aktiv ist und mit viel Energie spielt. Ich fand auch Avdalovic ganz gut, der von gleich zu Beginn von außen getroffen hat und den Djedovic mit der Glatze. Alba hat echt eine gute Mannschaft und ich denke, die werden in der Liga oben mitspielen.
...über die Zielsetzung und Favoriten in der Saison:
Unser Ziel sind die Playoffs. Wir waren in den vergangene zwölf Jahren in den Playoffs und das ist unser Minimalziel. Und was dann passiert ist offen. Auf dem Papier sind natürlich die Lakers die Favoriten. Sie haben mit Dwight Howard und Steve Nash noch zwei Top-Leute dazugeholt und haben jetzt fast eine All-Star-Truppe am Start. Oklahoma hat junge Mannschaft und sie haben sich vergangenes Jahr im Westen durchgesetzt. Aber insgesamt ist der Westen sehr eng beieinander und ich bin gespannt, wer sich am Ende durchsetzt.
Ein "super Trip" für Dallas-Boss Mark Cuban
...über den Berlin-Trip und die vielen Termine:
Der Hype war groß und es hat mich gefreut, dass die Leute das angenommen haben, dass wir hier waren. Die Atmosphäre war gut, Fans haben auf uns überall gewartet, das Hotel hat uns den Roten Teppich ausgerollt und insgesamt war es ein toller Trip. Aber wir hatten schon ziemlich viele Termine. Das war ein bisschen stressig. Drei Tage sind einfach zu kurz. Eigentlich hätten wir schon vor einer Woche kommen müssen, um dann hier vernünftig trainieren zu können. Dann wär auch mein Plan nicht so voll mit Terminen gewesen. Wir haben kaum etwas von der Stadt gesehen. Das war schade. Außerdem hat das Wetter nicht mitgespielt. Es war der typisch deutsche Herbst. Jetzt geht es direkt weiter nach Barcelona und dann fliegen wir wieder zurück nach Hause. Ein schneller Trip.
...über die Vor- und Nachteile der NBA-Spiele in Europa:
Es ist natürlich etwas stressig, wenn man nur so kurz da ist. Man hat kaum die Möglichkeit, sich an die Zeitumstellung zu gewöhnen. Aber man muss immer das Beste daraus machen. Wenn wir wieder in Dallas sind, haben wir noch 20 Tage Zeit, uns auf die Saison vorzubereiten. Das sollte reichen. Es war alles in allem eine gute Erfahrung hier in Europa.
...über Mark Cuban, der sich immer gesträubt hat, seine Mavs nach Europa zu schicken:
Ich glaube, dass es auch für ihn ein super Trip war. Er war mit der ganzen Familie da, habe ich gesehen. Seine Frau und Kinder saßen in der ersten Reihe und die hatten alle Spaß. Sie haben sich ein paar Sehenswürdigkeiten in Berlin angeguckt und ich denke, es war auch für ihn eine tolle Erfahrung. Er hatte sich immer ein bisschen Sorgen gemacht, dass die Reisestrapazen einen zu großen Einfluss auf die Saisonvorbereitung nehmen können. Ich bin froh, dass es in meinem 15. Jahr endlich geklappt hat.