New York. . Die New York Knicks begeistern mit einem bisher unbekannten Ersatzspieler. Jeremy Lin sorgt am Big Apple für Furore und macht Carmelo Anthony und Amar’e Stoudemire vergessen.
Als die Basketball-Saison in Amerika Ende Dezember verspätet begann, war Jeremy Lin ein fast unbeschriebenes Blatt. Während die Start-Aufstellung der New York Knicks in der Kabine letzte Instruktionen erhielt, musste der 23-jährige Amerikaner mit taiwanesisch-chinesischen Wurzeln mit anderen Ersatzspielern Dutzende Übungswürfe absolvieren und sich von einem Assistenz-Coach bei diversen Lauf-Drills anbrüllen lassen.
Die Medien reißen sich um Jeremy Lin
Vorbei. Drei Spiele, in denen der einzige Absolvent einer Elite-Universität (Harvard), der zurzeit in der NBA unter Vertrag ist, insgesamt rekordträchtige 76 Punkte und 25 Anspiele erzielte, haben den Aufbauspieler über Nacht landesweit ins Rampenlicht gerückt. Zumal die Stars der Knicks, Carmelo Anthony und Amar’e Stoudemire, fehlten. Lins Twitter-Konto hat binnen weniger Tage 10 000 „Verfolger“ mehr bekommen, Zeitungs- und Fernsehreporter reißen sich um Interviews. Und die NBA-Legende David Robinson erklärte den spurtstarken und auffallend intelligent spielenden Lin kurzerhand zu seinem neuen Star.
Mit Lin haben die launischen Knicks, die als überbezahlt gelten und mal genialisch, dann wieder grottig auftreten, einen Sympathieträger in ihren Reihen, der selbst die gegnerischen Fans fröhlich stimmt. Am Mittwochabend, als Lin gegen Washington seinen ersten Dunking hinlegte, sprangen reihenweise Wizards-Fans auf und applaudierten dem neuen Hoffnungsträger des Gegners. In New York spricht man schon von „Linmania“.