Kayseri.
Aus und vorbei: Deutschland hat bei der Basketball-WM in der Türkei das Achtelfinale verpasst. Die Mannschaft von Trainer Dirk Bauermann verlor gegen Angola 88:92 nach Verlängerung.
Die deutschen Basketballer müssen nach der Vorrunde der WM die Koffer packen. Mit einer völlig unnötigen 88:92 (78:78, 35:40)-Niederlage nach Verlängerung gegen Afrikameister Angola, der insgesamt dritten im vierten Vorrundensspiel in der Türkei, verspielte die junge Mannschaft von Bundestrainer Dirk Bauermann die große Chance auf den Sprung ins Achtelfinale. Somit hat die letzte Gruppen-Begegnung am Donnerstag (20.30 Uhr/Sport1 live) gegen Jordanien nur noch statistischen Wert.
Das große Ziel nach den beiden starken Vorstellungen gegen Argentinien (74:78) und Serbien (82:81 n.V.) vor Augen, waren die DBB-Youngster nach der Abfuhr gegen Australien (43:78) dem Druck in den entscheidenden Phasen nicht gewachsen. Die DBB-Auswahl begann vor 3000 Zuschauern in Kayseri nervös, kämpfte sich jedoch von Minute zu Minute ins Spiel. Gegen aggressiv verteidigende Afrikaner nutzte besonders Jan-Hendrik Jagla seine Wurfchancen zunächst effektiv und erzielte im ersten Viertel (19:19) nicht zuletzt mit drei Dreiern insgesamt elf Punkte.
Harris für Benzing in der Startformation
Bauermann hatte sich entschlossen, den körperlich robusteren Elias Harris für Robin Benzing in die Startformation zu beordern, um mehr Athletik ins Spiel zu bringen. „Wir müssen die beste Turnierleistung bringen“, hatte der DBB-Coach vor dem „Endspiel“ an seine Youngster appelliert. Von Beginn an ließ die jüngste Mannschaft des Turniers Leidenschaft und Siegeswillen erkennen.
Bauermann hatte allerdings auch vor den Dreier-Schützen des Gegners gewarnt, die Angola halfen, im zweiten Viertel mit 35:26 (19.) in Führung zu gehen. Zudem verschlechterte sich auf der anderen Seite die Trefferquote der deutschen Mannschaft, während sich die Zahl der Ballverluste erhöhte.
Nach dem Wechsel geriet das DBB-Team sogar mit zehn Punkten in Rückstand (35:45), verkürzte jedoch auf 45:50 (26.). In dem offenen Spiel wurden Erinnerungen an das Duell mit den Afrikanern bei der letzten WM in Japan werden wach, als man erst nach drei Verlängerungen mit 108:103 gewinnen konnte.
Angolaner gaben nicht auf
Das deutsche Team bewahrte jedoch zunächst die Ruhe, verkürzte auf 56:58 und ging durch zwei Dreier des Berliners Lucca Staiger in Folge mit 62:58 in Führung und baute sie auf 68:60 aus. In einer spannenden Schlussphase übernahm Jagla Verantwortung und legte mit zwei weiteren Dreiern zunächst die Weichen auf den greifbaren Erfolg. Doch die Angolaner gaben nicht auf und wurden für ihre Bemühungen belohnt. Mit zwei Freiwürfen gelang ihnen der 78:78-Ausgleich. Damit erzwangen sie die fünfminütige Verlängerung.
Auch hier erwischten die Afrikaner den besseren Start und führten schnell mit vier Punkten. Individuelle Fehler von Steffen Hamann, der die Niederlage mit zwei missglückten Pässen Ende der regulären Spielzeit einleitete, führten letztlich zum entscheidenden Ende für die „Bauermänner“.
Beste Werfer der deutschen Mannschaft waren Jagla mit 23 und Tim Ohlbrecht mit 17 Punkten. Für die Angolaner erzielte Aufbauspieler Olimpio Cipriano die meisten Punkte (30). (sid)