Essen. Die deutsche Basketballerin Satou Sabally startet in den USA durch. Sie will ihre Aufmerksamkeit für den Kampf gegen Rassismus nutzen.
Sichtlich beeindruckt lauscht der ehemalige Basketball-Profi Caron Butler den Worten dieser jungen Frau. Satou Saballys Karriere beginnt zwar erst, doch sie hat viel zu erzählen. Nicht wie die 22 Jahre alte Berlinerin die WNBA aufmischen möchte. Immerhin ist sie im Frühjahr von den Dallas Wings an zweiter Stelle in der jährlichen Talenterunde verpflichtet worden – so früh wie keine Deutsche vor ihr.
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All das sind gute Gründe Sabally zuzuhören. Doch das Ausnahme-Talent ragt aus anderen Gründen heraus: Sie nutzt ihre Plattform und prangert Rassismus an. „So wie Covid-19 eine Pandemie ist, ist Rassismus ebenfalls eine“, sagt Sabally im Interview mit Butler, das die amerikanische Profiliga NBA in den sozialen Medien veröffentlicht hat. Schon in der Schule musste sie sich mehr anstrengen als die anderen Kinder, erzählt sie. Wurde für dümmlich gehalten und beim Besuch im Zoo als Affe beschimpft, ihr Deutschsein hinterfragt. Wegen ihrer Hautfarbe.
Satou Sabally: „Demonstrationen machen glücklich“
Sabally will das alles gar nicht ausführen. „Wir sind müde wieder und immer wieder dasselbe sagen zu müssen, nur um mal gehört zu werden“, sagt sie. Ihr Vater ist aus Gambia, ihre Mutter aus Deutschland.
Die 22-Jährige will mit ihrer Aufmerksamkeit etwas bewirken, sie sei optimistisch, dass das klappt, weil die „Leute da draußen kämpfen, ihre Stimme erheben“. „Ich habe bis zum heutigen Tag unzählige Demonstrationen in Deutschland gesehen und das macht mich glücklich“, erzählt die Basketballerin. Und wer von der Omnipräsenz der Black-Lives-Matter genervt sei, dem entgegnet Sabally: „Versetze dich mal in die Lage von schwarzen Menschen, die das seit Jahrhunderten mitmachen. Black Lives Matter ist keine politische Botschaft, sondern eine humanitäre Angelegenheit.“