Essen. Basketball-Legende Michael Jordan will mit einer Spende über 100 Millionen Dollar den Kampf gegen den Rassismus in den USA vorantreiben.

Seit einigen Wochen läuft die Sport-Dokumentation "The Last Dance" auf Netflix und der Name Michael Jordan ist wieder in aller Munde. In der zehnteiligen Serie wird die Karriere des besten Basketballers aller Zeiten nachgezeichnet, der Schwerpunkt liegt auf der Saison 1997/98, in dem Jordans Chicago Bulls den sechsten Titel in den 90ern holten.

Michael Jordan war in seiner aktiven Zeit nie als besonders großer Wohltäter und politisch engagierte Person aufgefallen. Ganz anders als LeBron James, Jordans Nachfolger und derzeit das Maß aller Dinge im Spiel mit dem Lederball. Doch in den vergangenen Jahren hat Michael Jordan sich vermehrt zu Wort gemeldet und auch häufiger sein Portmonee geöffnet. Am Freitagabend besonders weit: Der 57-Jährige will den Kampf gegen Rassismus in den USA mit einem enormen finanziellen Beitrag stärken. Mit 100 Millionen US-Dollar! Das sind rund 88 Millionen Euro.

Kampf gegen "verwurzelten Rassismus“ in den USA

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Die NBA-Ikone verkündete die Spende am Freitag an Organisationen, die sich für soziale Gerechtigkeit und gegen Rassismus einsetzen. Das Geld soll über den Zeitraum von zehn Jahren an verschiedene Gruppen verteilt werden, um den „verwurzelten Rassismus“ in den USA zu bekämpfen, hieß es in einer Presserklärung.

Auch Bildungseinrichtungen sollen profitieren. Auch Jordan reagiert damit auf den durch Polizeigewalt herbeigeführten Tod des Afro-Amerikaners George Floyd und seine Folgen. In zahlreichen US-Städten kam es zu Protesten und Demonstrationen, die oftmals wiederum mit Polizeigewalt zurückgedrängt wurden. Im Zuge dessen gab es weitere Tote und Verletzte.

"Auch Republikaner kaufen Schuhe"

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Jordan hatte zuletzt zwei Millionen Dollar für die Opfer des Hurrikans Florence gespendet (2018), ein Jahr zuvor finanzierte er den Bau von Krankenhäusern in seinem Heimatstaat North Carolina mit sieben Millionen Dollar. 2016 wurden seine Spendenaktivitäten erstmals einem größeren Publikum bekannt, schon damals setzte er sich mit zwei Millionen Dollar für die Versöhnung von Afroamerikanern und der Polizei ein.

Michael Jordan war einst die dominanteste Persönlichkeit des US-Sports, aber er war auch immer Geschäftsmann. Sein Jordan-Label, unter dem Sportgigant Nike Schuhe und weitere Sportausstattung herausbringt, soll ihm bisher 1,2 Milliarden Dollar eingebracht haben. Als Spieler antwortete er auf die Frage warum er sich nicht politisch für die Partei der Demokraten einsetze: "Auch Republikaner kaufen Schuhe."

Nun aber erhebt Michael Jordan seine Stimme und setzt sich mit finanzieller Kraft gegen Rassismus ein. 100 Millionen Dollar - es ist ein starkes Signal von einem Mann, der seinem Legendenstatus nun auch außerhalb des Spielfelds gerecht wird. (Gold)