Bochum. . Mit 2:0 hat sich der Fußball-Zweitligist VfL Bochum überraschend gegen den VfB Stuttgart durchgesetzt und so den Erstligisten aus dem DFB-Pokal geworfen: Simon Terodde erzielte die beiden wichtigen Tore und ließ die Bochumer Fans jubeln.
Der VfL Bochum hat für eine Überraschung gesorgt und den VfB Stuttgart bereits in der ersten Pokalrunde aus dem Wettbewerb geworfen. Die nach drei Pflichtspielen noch ungeschlagenen Bochumer gewannen durch zwei Tore von Simon Terodde verdient mit 2:0 gegen den Erstligisten.
Peter Neururer wollte seine erfolgreiche Elf nicht ändern, zum dritten Mal startete der VfL mit unveränderter Formation. Stuttgarts Trainer Armin Veh entschied sich, wie erwartet, für den neuen Sechs-Millionen-Mann Filip Kostic, deshalb musste Talent Timo Werner auf der Reservebank bleiben. Veh hatte seinen neuen Angreifer aus Serbien verbal in die Pflicht genommen: “Es wird jetzt darauf ankommen, dass er seine PS auf den Platz bringt.”
Das allerdings klappte bei Kostic zu Beginn noch nicht wie geplant. Zwar nahm der Erstligist, der bei eigenem Ballbesitz die Abwehr zu einer Dreierkette schrumpfen ließ, die Partie weitgehend in die Hand, aber die Gastgeber ließen wenig zu, störten effektiv und zeigten erneut ein gekonntes, temporeiches Umschaltspiel - gestützt auf die frühe Führung.
Torjubel und Kulisse waren erstligareif
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Die Bochumer Offensivspieler hatten Stuttgarts Leihgabe aus Chelsea, Oriol Romeu, bei einem kurzen Anspiel von Schlussmann Sven Ulreich unter Druck gesetzt, der VfB-Innenverteidiger spielte Simon Terodde praktisch in den Fuß - der folgende Jubel über das 1:0 war so erstligareif wie die Kulisse. Es war Teroddes viertes Tor im dritten Pflichtspiel der noch jungen Saison.
Natürlich versuchten die Schwaben, so schnell wie möglich zurückzukehren ins Spiel. Aber der VfL hielt dem Druck stand. Und wurde es einmal brenzlig, dann war immer noch ein Bochumer Bein da, das klären konnte. Zweimal war Timo Perthel, jeweils gegen Martin Harnik, auf dem Posten, zweimal auch hatten die Gastgeber ein wenig Glück, dass Daniel Schwaab - per Kopf - und Romeu - aus 25 Metern - daneben zielten. Im VfL-Strafraum hatten die Gäste bis dahin wenig zu melden.
Stattdessen hätten die Hausherren noch vor dem Seitenwechsel auf 2:0 erhöhen müssen. Jan Simunek legte einen unwiderstehlichen Lauf durchs Mittelfeld hin, doch Michael Gregoritsch, hervorragend freigespeilt, war etwas zu früh gestartet - Abseits. Und Sestaks anschließenden Scharfschuss parierte Ulreich. Der VfL ging mit einer hochverdienten Führung in die Kabine.
Generalangriff der Stuttgarter blieb aus
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Und kam hochmotiviert wieder heraus. Ein brillanter Konter ließ die Fans nach nur wenigen Minuten mit der Zunge schnalzen und gleichermaßen von der nächsten Pokalrunde wie von der Ersten Liga träumen. Michael Gregoritsch, “Toto” Losilla, Danny Latza, Stanislav Sestak und Simon Terodde - das waren die Stationen, die das Herz der Bochumer Anhänger erfreuten. “Der VfL, der VfL ist wieder da”, donnerte es von der Osttribüne, nachdem Terodde den vielleicht schönsten Spielzug der letzten Jahre cool mit dem Treffer zum 2:0 abgeschlossen hatte. Zu diesem Zeitpunkt spielten die Bochumer so, als ob sie die Erste Liga nie verlassen hätten. Und für den VfB hätte es noch ein ganz schlimmer Nachmittag werden können. Aber Terodde, Gregoritsch und Sestak nutzten die weiteren Möglichkeiten der Gastgeber nicht. Und Filip Kostic, der bei seinem Debüt für den VfB komplett wirkungslos geblieben war, verließ nach einer Stunde unbeachtet das Spielfeld.
Der Generalangriff der Stuttgarter, auf den nun alle warteten, blieb aus. Sicher, konzentriert, zweikampfstark und dominant traten die Gastgeber weiterhin auf und zeigten Kombinationen wie aus dem Lehrbuch. Zum Beispiel, als Losilla den Ball zentimetergenau Stefano Celozzi in den Lauf spielte, dessen Flanke Gregoritsch aber nicht verwerten konnte.
Erst in den Schlussminuten ließ der VfL etwas nach, prompt hatte der eingewechselte Timo Werner die Chance zum Anschlusstreffer. Der junge Mittelfeld-Spieler bekam den Ball jedoch ans Knie - vorbei. Zehn Minuten waren da noch zu spielen, zehn Minuten, die den VfL von einem bemerkenswerten Achtungserfolg trennten. Und dann kam auch noch VfL-Talent Henrik Gulden zu seinem Saisondebüt. Der 19-Jährige ersetzte Yusuke Tasaka - und durfte sich am Ende mit freuen über den Einzug in die zweite Pokalrunde.