Essen. Meister, Pokalsieger, Champions-League-Sieger - und seit dem 13. Juli Weltmeister: Philipp Lahm hat in seiner Karriere fast alles gewonnen - trat aber trotzdem überraschend zurück. Thomas Lelgemann meint: Falsch! Lahm hätte noch bis zur EM auf seinem Leistungszenit spielen können.
Als Miroslav Klose vor fünf Tagen Weltmeister wurde, war er 36 Jahre alt. Wahrscheinlich wird der Stürmer von Lazio Rom bald seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklären. Das ist verständlich, denn der Rekordtorschütze der deutschen Fußball-Nationalmannschaft schleppte sich zuletzt von Verletzung zu Verletzung. Die Konzentration auf die Spiele in der italienischen Serie A wird ihm gut tun.
Philipp Lahm ist sechs Jahre jünger. Im Gegensatz zu Klose oder auch zu seinem Bayern-Klubkollegen Bastian Schweinsteiger ist Lahm nicht durch Verschleiß-Verletzungen gestoppt worden. Lahm steht voll im Saft – und er denkt noch nicht ans Karriereende, wie sein kürzlich unterzeichneter Vier-Jahres-Vertrag in München beweist.
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Lahm könnte zumindest noch zwei Jahre bis zur EM auf seinem Leistungszenit spielen. Lahm vergibt eine große Chance, als Kapitän eine neue Ära einzuleiten, denn die deutsche Mannschaft ist von ihrer Altersstruktur her noch so jung, dass sie sich weiter steigern kann. Zumal viele Talente bereit sind für den nächsten Schritt. Aber ausgerechnet auf Lahms Position gibt es keinen Ersatz. Deutschlands Fußball wird Lahm schmerzlich vermissen.
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