Lissabon. . In Portugals WM-Kader stehen drei Champions-League-Sieger und ein Euro-League-Gewinner - trotzdem sieht sich die Mannschaft von Trainer Paulo Bento in der Außenseiter-Rolle, da viele Stars mittlerweile in die Jahre gekommen sind. Wir stellen den WM-Kader der Portugiesen vor.
Dribbling Ronaldo - Tor. Konter über Ronaldo - Tor. Freistoß Ronaldo - Tor. Was es bedeutet, gegen den zurzeit besten Fußballer der Welt zu spielen, haben die Spieler von Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04 nacheinander in der Champions League erlebt. Am 16. Juni kommt es bei der WM in Brasilien zum Wiedersehen und wenn möglich zur Revanche. Dann trifft die deutsche Mannschaft gleich in ihrem ersten Spiel in Salvador auf ihren vermeintlich stärksten Gruppengegner Portugal.
Deutschland gegen Portugal - das heißt in den Augen vieler nichts anderes als Deutschland gegen Ronaldo. Denn kein anderes Team wird bei dieser Weltmeisterschaft derart auf nur einen Spieler reduziert wie der WM-Dritte von 2006. Es fällt tatsächlich auf: Cristiano Ronaldo ist der teuerste Spieler der Welt und aktuell auch "Weltfußballer des Jahres". Er hat in seiner Karriere nun zweimal die Champions League gewonnen, die spanische und englische Meisterschaft, in seiner Heimat wurde er vom Staatspräsidenten sogar mit dem "Orden des Infanten Dom Henrique" in den Rang eines Großoffiziers gehoben. Das einzige, was dem 29-Jährigen in seiner rekordverdächtigen Laufbahn noch fehlt, ist ein Titel mit der Nationalmannschaft.
"Das wäre die Krönung meiner Karriere", sagte Ronaldo vor Beginn seiner dritten WM. "Im Fußball ist nichts unmöglich, aber das wird sehr schwer. Wir gehören nicht zu den Favoriten und haben eine schwierige Gruppe. Wir sehen erst einmal alles von Spiel zu Spiel."
Nationalteam nicht so stark wie Ronaldo
Ronaldos Problem: Die Kluft zwischen Ronaldo und dem Rest der "Seleção" ist zuletzt eher größer als kleiner geworden. Nani, der zweite hoch veranlagte Flügelstürmer im Team, stagniert bei Manchester United schon seit geraumer Zeit. Andere Leistungsträger wie Pepe (Real Madrid), Bruno Alves und Raul Meireles (beide Fenerbahce Istanbul) sind etwas in die Jahre gekommen. An herausragenden Talenten hat das Land des Cristiano Ronaldo, Luis Figo und Rui Costa seit der EM 2012 nur eines hervorgebracht: Der defensive Mittelfeldspieler William Carvalho (22) von Sporting Lissabon wird bereits mit Manchester United, dem FC Chelsea und Real Madrid in Verbindung gebracht.
"Trotzdem", sagt Nationaltrainer Paulo Bento. "Für die Größe unseres Landes haben wir in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Finale bei der EM 2004, Halbfinale bei der WM 2006, Halbfinale bei der EM 2012. Die Ergebnisse sind sehr positiv gewesen." Auch diesmal "wollen wir unser Potenzial ausschöpfen und so weit wie möglich kommen. Das heißt, wir wollen zunächst die Gruppenphase überstehen." (dpa)