München. Nach dem frühen Zwei-Tore-Rückstand im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real verloren die Spieler des FC Bayern zusehends die Beherrschung - allen voran Franck Ribéry, der Madrids Daniel Carvajal ohrfeigte. Diese Unsportlichkeit könnte ein Nachspiel haben.
Diese Ohrfeige könnte für Franck Ribéry noch ein unerfreuliches Nachspiel haben. Als schon vor der Pause der Bayern-Traum vom Finale beendet war, hatte sich Europas Fußballer des Jahres mal wieder nicht im Griff. Im Gerangel langte der Franzose seinem ebenfalls giftig agierenden Gegenspieler Daniel Carvajal mit der linken Hand ins Gesicht. Jérome Boateng war zunächst mittendrin, hielt dann aber die beiden Temperamentsbündel auseinander.
"Das ist sicherlich etwas unnötig", befand Sportvorstand Matthias Sammer, ohne die Tätlichkeit zu bestätigen. Man dürfe jetzt nicht "Carvajal als den Superbuben" darstellen. "Wir sind auf einer hohen Ärgernisstufe zu dem Zeitpunkt", versuchte Sammer zu beschwichtigen.
Ribéry: "Das kann passieren"
Wieder einmal verlor Ribéry in einem Halbfinale die Nerven. 2010 brachte er sich nach einem rüden Einsteigen gegen Lyon selbst um das später gegen Inter Mailand verlorene Endspiel. Jetzt könnte ihm eine Sperre zum Start der neuen Saison drohen. Der Franzose selbst wollte sich nicht zum alleinigen bösen Buben machen lassen. Carvajal habe etwas gemacht, er selbst dann auch, schilderte der Mittelfeldstar und fand: "Das kann passieren." Dass es aber wieder der leicht reizbare Ribéry war, der übermotiviert in einem wichtigen Spiel keine Akzente setzte, war schon auffällig. (dpa)