Essen. Adrian Ramos ist fraglos ein guter Stürmer in guter Form. Doch er bringt weniger Entwicklungspotenzial mit als seine Vorgänger beim BVB - und ein größeres Preisschild. Wenn sich die Dortmunder auf Ramos als Toptorjäger verlassen sollten, gehen sie damit ein hohes Risiko ein.

Wer in der jüngeren Vergangenheit als Stürmer zum BVB kam, der bekam Zeit, um sich zu entwickeln.

Barrios wurde geholt, als das Dortmunder Anspruchsdenken noch nicht das eines Champions-League-Finalisten war. Lewandowski durfte im Schatten von Barrios von einem Guten zu einem der Weltbesten heranreifen. Beide Male hat’s funktioniert. Beide stellten ihr Ego hinten an, beide mussten kein allzu großes Preisschild mit sich rumschleppen – beide Male hat’s funktioniert.

Ein Konzept, das der BVB im Fall Ramos aufgibt und damit Risiken eingeht.

Erstens: Dem BVB fehlen Personal und Zeit, um Ramos in Ruhe reifen zu lassen. Zweitens: Ein 28-jähriger, gehypter Zehn-Millionen-Mann bringt in der Regel weniger Entwicklungspotenzial und Selbstlosigkeit mit als seine Vorgänger beim BVB. Und drittens: Selbst wenn die Borussia bewusst auf dieses Konzept pfeift, kann jemand, der bislang lediglich ein richtig gutes Bundesliga-Jahr vorzuweisen hat, kaum ein Erfolgsgarant sein.

Fraglos ist Adrian Ramos ein guter Stürmer und derzeit in richtig guter Form. Setzen die Dortmunder jedoch auf ihn als ihren neuen Topstürmer, gehen sie ein hohes Risiko ein.

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