Frankfurt/Main. Reinhard Rauball und Christian Seifert haben das Ausmaß der Berichterstattung über das Coming Out des Ex-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger kritisiert. Sowohl Ligapräsident als DFL-Geschäftsführer Christian Seifert betonten, dass die große mediale Resonanz einem entspannten Umgang mit dem Thema eher abträglich sei.
Ligapräsident Reinhard Rauball und DFL-Geschäftsführer Christian Seifert haben die enorme mediale Resonanz nach dem Coming Out von Ex-Nationalspieler Thomas Hitzslperger erneut kritisiert.
"Ich war nicht glücklich über die meiner Meinung nach ausufernde Berichterstattung zu diesem Thema, das nichts anderes betrifft als eine natürliche Sache, die sexuelle Orientierung eines Menschen", sagte Rauball beim Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Dienstag in Frankfurt. "Das wird dem Thema nicht gerecht, das wird der Situation nicht gerecht."
Seifert betonte, dass die intensive Berichterstattung einem "entspannten Umgang" mit dem Thema eher abträglich gewesen sei. Er befürchte, dass der erste aktive Fußball-Profi, der sich öffentlich bekennt, zu "einer Ikone" der Schwulenbewegung werde und "nie mehr einfach nur Fußballer" sein darf.
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Rauball würde Profi nicht zum Coming Out raten
Rauball bekräftigte, dass er einem homosexuellen Profifußballer nicht den Rat zum Coming Out geben könne. "Ich persönlich würde ihm raten, sich zu outen im Rahmen des Arbeitsumfeldes, Trainer, Kollegen, Verantwortliche des Vereins.
Einen weitergehenden Rat zu geben, dessen Folgen ich nicht abschätzen kann, würde ich mir nicht zutrauen", sagte Rauball. Ex-Nationalspieler Hitzlsperger hatte zu Jahresbeginn öffentlich über seine Homosexualität gesprochen. (dpa)