Dortmund. . Nach der 0:1-Niederlage in der Champions League gegen den FC Arsenal verlangt BVB-Trainer Jürgen Klopp von seinen Spielern: umschalten auf Bundesliga, umschalten auf Wolfsburg. “Das ist keine Herausforderung, das ist unsere Aufgabe“, sagte Klopp am Donnerstag.

Der Puls der Stadt Dortmund hat seine Ausschläge nach oben alle drei Tage. Dann nämlich, wenn die Berufsfußballer der Borussia aufspielen. Es ist der Herzschlag des Erfolgs. Champions League, Bundesliga, DFB-Pokal – heute ist das Gestrige schon fast vergessen, weil die nächste Aufgabe ansteht. Das ist auch so, als Jürgen Klopp am Tag nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Arsenal zurück ins Dortmunder Stadion kommt. Am Wochenende steht die Reise zum VfL Wolfsburg an (Samstag, 15.30 Uhr, live in unserem Ticker). Die Gedanken sollten schon nach vorn gerichtet sein. Aber diese Niederlage ist eine, sagt der Trainer, die „Wirkung hinterlässt“. Sie hat ihm die Laune verhagelt.

Der hohe Preis

Das liegt zum einen daran, dass sie anerkannter Maßen auf durchaus unglückliche Weise zu Stande gekommen war. In ähnlicher Manier hatte der BVB selbst vor zwei Wochen in London gewonnen. Aber was machte das schon? Jetzt, da die Konstellation in der Vorrundengruppe F der Champions League endgültig absurd zu werden droht. Dort, wo Klopp jetzt vor Kameras sitzt, hatte nach dem Spiel Arsenal-Trainer Arsene Wenger gesessen und gesagt: „Die Gruppe ist sehr stark. Eine dieser drei Mannschaften wird einen hohen Preis zahlen müssen. Ich hoffe, dass wir das nicht sein werden.“

Tatsächlich steuert dieses Mega-Spannungs-Grüppchen möglicherweise auf einen bizarren Höhepunkt hin, weil sich London, Dortmund und der SSC Neapel so ziemlich im Gleichschritt durch die Spieltage bewegen, während Olympique Marseille punktlos am Tabellenende herumdümpelt. Es könnte sogar soweit kommen, dass der BVB mit zwei weiteren Siegen und zwölf Punkten auf dem Konto ausscheidet. Das wäre ein Novum in der Geschichte der Champions League.

Klopp weiß das alles. Mehr noch: Er, Sportdirektor Michael Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatten vorhergesagt, dass diese Gruppe mindestens so schwierig zu überstehen wäre wie die mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam prominent besetzte des vergangenen Jahres. Es wurde hier und da ein wenig als schwarz-gelbes Understatement registriert. Nun müssen die Dortmunder Macher mit der Realität gewordenen Ahnung und ihren Folgen umgehen. Auch am Samstag in der Bundesliga, wenn Wolfsburg der Gegner ist.

„Wir haben schon oft die Erfahrung gemacht, dass das letzte Spiel nur bedingten Einfluss auf das kommende hat, wenn wir die Dinge richtig einschätzen“, sagt Klopp. Vieles hätten seine Spieler richtig gemacht an diesem Abend, aber eben nicht alles. Nur dann wäre ein Sieg gegen dieses Spitzenteam von der Insel möglich gewesen. So aber war es ein Kräfte zehrender Kampf, der noch nicht einmal mit Punkten belohnt wurde.

Mats Hummels wieder im Training

Das macht die Aufgabe in Wolfsburg, für die mutmaßlich auch wieder der Abwehrchef Mats Hummels zur Verfügung stehen wird, nicht wesentlich einfacher. Nach Oberschenkelproblemen stieg der 24-Jährige gestern wieder ins Mannschaftstraining ein, während sich Mittelfeldmann Jakub Blaszczykowski mit Magen-Darm-Beschwerden abmeldete. Auf Wolfsburger Seite wird Spielmacher Diego verletzt ausfallen.

„Die Herausforderung ist, jetzt wieder den Schalter auf Bundesliga umzulegen“, sagt Jürgen Klopp mit Blick auf die Hatz durch den Terminkalender, horcht seinen Worten nach und sagt dann: „Es ist keine Herausforderung, es ist unsere Aufgabe. Fertig.“