Mainz. . So hatte sich das der Fußball-Bundesligist aus Mainz nicht vorgestellt. Zweitligist Köln schaffte die Überraschung im DFB-Pokal und zog ins Achtelfinale ein: Ausgerechnet der Ex-Mainzer Marcel Risse erzielte an alter Wirkungsstätte das Tor des Tages.
Ausgerechnet der Neu-Kölner Marcel Risse hat seinen Ex-Verein FSV Mainz 05 aus dem DFB-Pokal geschossen und die Krise des Bundesligisten verschärft. Der Offensivmann erzielte beim überraschenden 1:0-Zweitrundensieg des Zweitliga-Zweiten 1. FC Köln am Dienstagabend in Mainz in der 53. Minute das Tor des Tages. Die Kölner erreichten damit wie im Vorjahr das Achtelfinale.
Mainzer Trainer Tuchel wegen Grippe nur auf der Tribüne
Vor 22 782 in der Coface Arena zeigte das Team des österreichischen Trainers Peter Stöger eine reife Leistung. "Das ist natürlich superschön. Es war ein tolles Pokalspiel. Wir haben kaum etwas falsch gemacht und nach der Pause auch mutiger nach vorne gespielt", sagte Stöger.
Von einem Klassenunterschied war nichts zu sehen. Auch, weil die Mainzer Fußballer in allen Belangen enttäuschten und so völlig verdient die vierte Niederlage am Stück kassierten. "Das tut weh. Ich brauche kein Beileid, aber es ist schon ein herbe Enttäuschung", sagte der Mainzer Club-Präsident Harald Strutz.
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Die Hausherren hatten vor dem Anpfiff einen prominenten Ausfall zu beklagen. Trainer Thomas Tuchel nahm wegen einer fiebrigen Grippe freiwillig nur auf der Tribüne Platz. Seinen Part am Spielfeldrand übernahm sein Assistent Arno Michels. Auch auf dem Rasen gab es einen wichtigen Personalwechsel. Für Heinz Müller rückte Christian Wetklo zwischen die Pfosten.
Risse nutzte Unordnung der Mainzer Hintermannschaft aus
Der Keeper hätte nach sieben Minuten beinahe den Ball aus dem Netz holen müssen, doch ein Kopfball des Ex-Mainzers Anthony Ujah strich knapp am Pfosten vorbei. Die Hausherren, die in der Bundesliga zuletzt drei Niederlagen in Serie kassierten, taten sich gegen die defensiv ausgerichteten Kölner schwer. Erstmals gefährlich wurde es in der 27. Minute, als Kapitän Nikolce Noveski mit einem Kopfball den Pfosten traf.
Als Initialzündung taugte diese Szene jedoch nicht. Trotz der leidenschaftlichen Unterstützung ihrer Fans agierte der Bundesligist im Mittelfeld ideenlos und vor dem Tor ohne Durchschlagskraft. Der FC verengte klug die Räume und war stets um eigene Offensivaktionen bemüht, die allerdings ebenfalls harmlos blieben.
Nach dem Wechsel änderte sich das. Fünf Minuten nach der Pause bewahrte Wetklo die Hausherren nach einem 16-Meter-Schuss von Adam Matuschyk mit einer überragenden Parade vor dem Rückstand. Wenig später war der Mainzer Keeper allerdings chancenlos, als sein Ex-Teamkollege Risse die Unordnung in der Hintermannschaft der Hausherren ausnutzte und ins lange Eck verwandelte.
Nach dem Rückstand wirkten die Mainzer verzweifelt und hilflos, kamen überhaupt nicht ins Spiel. Die einzigen Torchance vergab Dani Schahin in der 89. Minute und in der Nachspielzeit. Zwischendurch traf der Kölner Ujah noch das Aluminium. (dpa)