Rio de Janeiro. Wenige Stunden nachdem eine Richterin in Rio de Janeiro wegen “fehlender Sicherheit“ im Maracana-Stadion die Partie Brasilien gegen England untersagt hatte, hat eine zweite gerichtliche Instanz die Entscheidung zurückgenommen. Ein zur Freigabe des Stadions notwendiges Gutachten wurde nachgereicht.

Possenspiel um den Fußball-Klassiker Brasilien gegen England: Nachdem am Donnerstagnachmittag eine Richterin in Rio de Janeiro die Partie wegen "fehlender Sicherheit für das Publikum" im wiedereröffneten Maracana-Stadion von Rio de Janeiro untersagt hatte, nahm eine zweite gerichtliche Instanz die Entscheidung nur wenige Stunden später wieder zurück.

Laut eines Kommuniques der Bundesregierung von Rio sei ein zur Freigabe des Stadions notwendiges Technisches Gutachten wegen eines "bürokratischen Fehlers" zunächst nicht abgegeben, aber inzwischen nachgereicht worden. Die Sicherheit der 70.000 Zuschauer für den ersten großen Test im Finalort des in zwei Wochen startenden Confed Cups sei gewährleistet, heißt es in der Stellungnahme.

Behörden sprechen von bürokratischem Fehler statt Sicherheitsproblem

Jerome Valcke, Generalsekretär des Fußball-Weltverbandes FIFA, zerstreute ebenfalls die Bedenken. "Nach 30 Sekunden Angst war ich erleichtert, das Statement der Behörden zu lesen, das besagte, dass es ein bürokratischer Fehler war und kein Sicherheitsproblem." Das Maracana, sagte Valcke, sei außergewöhnlich, aus edlen Materialien gebaut und wie ein schönes Auto - man müsse es jetzt fahren.

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Richterin Adriana Costa hatte ihre Entscheidung, das Stadion zu sperren, damit begründet, dass laut eines ersten Schriftstücks der Militärpolizei vom Mittwoch die für rund 425 Millionen Euro umgebaute Arena noch 'in der Bauphase' sei. Im Bericht heißt es, dass Fans bei Auseinandersetzungen von herumliegendem Baumaterial und Steinen Gebrauch machen könnten. Zudem seien überall Bodenplatten locker.