Helsinki. Die deutsche Eishockey-Auswahl hat sich bei der Weltmeisterschaft erneut nicht für ihren großen Aufwand belohnt und bleibt ohne Sieg. Im dritten Spiel der Vorrunde unterlag das Team dem Vorjahresfinalisten Slowakei am Montag mit 2:3 (1:0, 0:1, 1:2) und hat damit kaum noch Chancen auf einen Platz im Viertelfinale.
Michael Wolf (5. Minute) und Marcus Kink (44.) ließen den Außenseiter vor nur 5078 Zuschauern vom Sieg träumen, doch die Slowaken schlugen durch Mario Bliznak (34.) und zweimal Tomas Zaborsky (46./53.) zurück.
Die Deutschen, die in der Tabelle nur einen Punkt vorzuweisen haben, müssen nun voraussichtlich am Sonntag gegen die USA gewinnen, wenn sie noch in die K.o.-Phase einziehen wollen. Zuvor stehen am Mittwoch gegen Österreich und am Samstag gegen die Letten aber eher noch die Matches gegen die Abstieg auf dem Programm.
DEB-Führung durch Wolf
Die Deutschen kamen schnell in Fahrt, als Wolf einen Schlagschuss von Nikolai Goc abfälschte und damit durch die Beine von Goalie Rastislav Stana ins Tor lenkte. Dann aber mussten sich die Deutschen doch quälend lange Minuten gedulden, ehe die Führung perfekt war - die Schiedsrichter hatten wegen eines hohen Stocks von Wolf den Videobeweis bemüht und erst dann auf Tor entschieden.
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Wie schon gegen Finnen und Russen setzte das deutsche Team auf ein hohes Laufpensum - die besseren Chancen hatte aber der Gegner. Peter Olvecky schoss bei einem Konter weit über das Tor (24.), gegen Tomas Surovy (27.) und Routinier Miroslav Satan (29.) rettete Keeper Rob Zepp, der Dennis Endras im Tor wieder ablöste.
War der Berliner zum Auftakt gegen Finnland noch einer der besten Akteure, patzte er diesmal gleich doppelt: Einen Schlenzer von Michal Sersen wehrte er nach vorne ab, so dass Bliznak zum Ausgleich abstauben konnte. Auch das 2:3 durch Zaborsky ging auf Zepps Kappe. Zwischendurch hatte Kink mit einem Rückhand-Schlenzer das 2:1 erzielt, auf das Zaborsky eine schnelle Antwort parat hatte.
Anti-Harnos-Transparent in der Arena
Erstmals in der Halle war DEB-Präsident Uwe Harnos, dem aber von einigen Fans ein wenig herzlicher Empfang bereitet wurde. Die Anhänger enthüllten in der mal wieder nur spärlich gefüllten Arena ein Anti-Harnos-Transparent. Der Verbandschef stand in der jüngeren Vergangenheit des Öfteren in der Kritik, unter anderem wegen Verstimmungen zwischen Verband, Liga und Clubs. Auch vor diesem Turnier hatte Harnos mit missverständlichen Äußerungen über Bundestrainer Cortina für Verwirrung gesorgt.
Erfreulicheres hatte der DEB vor dem ersten Bully zu vermelden: Verteidiger Justin Krueger hat sein Kommen angekündigt, schon am Mittwoch gegen Österreich soll der Verteidiger aus der unterklassigen amerikanischen AHL in Helsinki auflaufen. Der Spieler der Charlotte Checkers wäre nach Ehrhoff, Marcel Goc und Marcel Noebels der vierte Nordamerika-Profi im Team von Bundestrainer Cortina. (dpa)