Nach einer durchschlafenen Nacht und, nachdem sich der Rauch verzogen hat, werden heute einige Fußball-Fans die Personalie Mario Götze vielleicht etwas klarer sehen. Was ist passiert? Ein Spieler wechselt den Verein. Mehr nicht. Oder doch? Ein Kommentar, der die Wogen glättet.

Was ist passiert? Ein Spieler - Mario Götze - wechselt den Verein. Auch, wenn die Bayern und der BVB involviert sind, ein im emotional so aufgeladenen Unterhaltungsgeschäft Fußball-Bundesliga ein durchaus alltäglicher Vorgang.

Dem Spieler bietet sich, neben der üppigen Gehaltserhöhung, eine Chance, eine Möglichkeit, eine neue Perspektive. Die ist für Mario Götze bei den Bayern an den Namen Pep Guardiola geknüpft. Ganz ehrlich: Wer wäre nicht gerne Wunschspieler des Erfolgstrainers? Und wer würde sich in einer vergleichbaren Situation einem Wechsel des Arbeitgebers verschließen?

Sicher, nicht für alle ist Offenheit für Neues selbstverständlich. Und es gibt zudem diese Unverbesserlichen, die den eben noch gefeierten Spieler jetzt aufs Übelste beschimpfen. Sie sprechen gerne und viel von Ehre, ordnen ihr ganzes Leben ihrem ganzen Stolz unter. Familie? Freunde? Fußballverein!

<blockquote class="twitter-tweet"><p>FOTO | De overgang van Mario <a href="https://twitter.com/search/%23Götze">#Götze</a> naar Bayern München zit sommige Borussia Dortmund-fans wel heel erg dwars. <a href="http://t.co/FXxm58zJSn" title="http://twitter.com/VoetbalPrimeur/status/327027423864582144/photo/1">twitter.com/VoetbalPrimeur…</a></p>&mdash; VoetbalPrimeur (@VoetbalPrimeur) <a href="https://twitter.com/VoetbalPrimeur/status/327027423864582144">April 24, 2013</a></blockquote>

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Wo leben wir denn, wenn Borussia Dortmund vorsorglich Polizei zum Training beordert, wo die Familie Götze abends einen Sicherheitsdienst zu ihrem Haus bestellt, weil nicht nur Schmähungen, sondern Übergriffe befürchtet werden?

Bayern - unverbesserlich!

Es sind allerdings die Nebenwirkungen des Transfers, die besondere Beachtung verdienen und die den berechtigten, üblen Nachgeschmack verursachen.

Die unverbesserlichen Bayern können sich nicht wie gute Kaufleute verhalten und nach dem guten Abschluss des Geschäfts die Gegenseite informiert.

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Und da ist der Zeitpunkt der Bekanntgabe: Am Tag vor dem wichtigsten Spiel seit Jahren für den neuen Konkurrenten Borussia Dortmund. Wer hier an einen Zufall glaubt, vertraut auch dem Osterhasen, dem Weihnachtsmann und dem Fußballgott.

Die Bayern haben es in dieser Saison geschafft, auch bei Nicht-Bayern gewisse Sympathiepunkte zu sammeln. Durch einen altersmilde entspannten Trainer, durch eine attraktive wie erfolgreiche Spielweise und durch ein insgesamt ungewöhnlich unaufgeregtes Auftreten. Erst mit der Steueraffäre von Uli Hoeneß, dann mit den Umständen rund um den Götze-Transfer haben sie dieses zarte Pflänzchen berechtigter Anerkennung wieder plattgemacht.